Eine Milliarde für den Nachwuchs
Die Gemeinsame-Wissenschaftskonferenz hat ein Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf den Weg gebracht.
Der Weg zu einer festen Professur ist oftmals steinig und führt über allerlei befristete Stellen, die wenig Sicherheiten bieten. Um diese Situation zu entschärfen, hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) nun einstimmig ein neues Bund-Länder-Programm auf den Weg gebracht, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Das Programm soll über 15 Jahre laufen und ist mit einer Milliarde Euro ausgestattet. Ziel ist es, die Karrierewege des wissenschaftlichen Nachwuchses an Universitäten besser planbar und transparenter zu machen. Damit soll das deutsche Wissenschaftssystem international attraktiver werden.
Ein zentrales Element ist die Stärkung der Tenure-Track-Professur, die nach einer erfolgreichen Bewährungsphase unmittelbar in eine Professur auf Lebenszeit übergeht. Im Zuge des Programms sollen 1000 zusätzliche Tenure-Track-Professuren entstehen, die auch nach Programmende erhalten bleiben sollen. Zudem soll die Zahl unbefristeter Professorinnen und Professoren dauerhaft um 1000 steigen.
Eva Quante-Brandt, stellvertretende GWK-Vorsitzende und Wissenschaftssenatorin des Landes Bremen, betonte, das Programm bedeute einen Kulturwandel für die Universitäten. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssten frühzeitiger in das Wissenschaftssystem hineinkommen, damit die Karriere auch besser mit der Familienplanung zu vereinbaren sei. „Eine langfristige strategische Personalplanung für den wissenschaftlichen Nachwuchs lohnt sich. Sie kommt der gesamten Universität zugute“, ist sie überzeugt.
Als ein zweites Programm verabschiedete die GWK die Förderinitiative „Innovative Hochschule“, für die bis zu 550 Millionen Euro in zehn Jahren zur Verfügung stehen. Dabei geht es darum, die Kooperation von Hochschulen untereinander und mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie der Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Akteuren in regionalen Verbünden, Netzwerken oder neuen institutionellen Formen strategisch zu stärken. Mindestens die Hälfte der Fördersumme muss dabei auf Fachhochschulen oder Verbünde unter Koordination einer Fachhochschule entfallen.
Die endgültige Entscheidung über beide Programme sowie über das Nachfolgeprogramm der Exzellenzinitiative treffen die Regierungschefinnen und Regierungschefs von Bund und Ländern am 16. Juni.
Maike Pfalz