Energieaustausch im Ozean
Neue Expedition mit Forschungsschiff Meteor im Südostatlantik.
Um Klimamodelle zu verbessern, ist es notwendig, möglichst viele der beteiligten Prozesse besser zu verstehen. Die dafür nötige Datengrundlage wird durch gezielte Beobachtungen geschaffen. Zu solchen Prozessen gehört zum Beispiel die Ozeanzirkulation: Sie steht im Fokus der Expedition Sonett – Synoptic Observations – a Nested approach to study Energy Transfer & Turbulence in the ocean – mit dem Forschungsschiff Meteor, die jetzt gestartet ist.
Die Expedition führt ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Montevideo (Uruguay) in das Arbeitsgebiet im Südostatlantik. In dieser Region können sie viele der Prozesse beobachten, die sich auf die Energieflüsse im Ozean und den Austausch des Ozeans mit der Atmosphäre auswirken. Dies sind Kernthemen in der zweiten Phase des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs TRR 181 „Energietransfers in der Atmosphäre und im Ozean“, der an der Universität Hamburg und der Universität Bremen koordiniert wird. Forschende untersuchen in verschiedenen Teilprojekten, wie Energie zwischen großskaliger Zirkulation über Wirbel und Wellen bis hin zu lokaler Turbulenz im Ozean und in der Atmosphäre übertragen wird.
Südöstlich des Walvis-Rückens im östlichen Südatlantik treffen die Agulhas-Wirbel, die an der Südspitze Afrikas gebildet werden und durch den Atlantik nach Norden wandern, auf interne Gezeiten, die am Rücken erzeugt werden. Dieses Zusammentreffen beeinflusst die Wirbel, die Ausbreitung der internen Gezeitenwellen, die Vermischung verschiedener Wassermassen, und damit die Verteilung von Energie im Ozean.
„Ziel unserer Expedition ist es, besser zu verstehen, wie die Energie im Ozean zwischen verschiedenen Skalen, von den Millimetern der Turbulenz bis hin zu den hunderten von Kilometern der Wirbel, übertragen wird“, sagt Fahrtleiterin Maren Walter vom Marum und dem Institut für Umweltphysik der Universität Bremen.
Marum / JOL