30.05.2022

Energieeinsparungen durch neuromorphe Hardware

System ist vier- bis sechzehnmal energieeffizienter als AI-Modelle auf herkömmlicher Hardware.

Das Institut für Grundlagen der Informations­verarbeitung der TU Graz und Intel Labs haben erstmals experi­mentell nachge­wiesen, dass ein großes neuronales Netz Sequenzen auf neuromorpher Hardware um das vier- bis sechzehn­fache effizienter verarbeiten kann als auf herkömm­licher Hardware. Die neuen Forschungs­ergebnisse basieren auf dem neuromorphen Forschungschip Loihi der Intel Labs. Loihi nutzt Erkenntnisse der Neuro­wissen­schaften, um Chips nach dem Vorbild des biologischen Gehirns zu schaffen.

Abb.: Die Nahaufnahme zeigt ein Nahuku-Board, das jeweils 8 bis 32...
Abb.: Die Nahaufnahme zeigt ein Nahuku-Board, das jeweils 8 bis 32 neuro­morphe Loihi-Forschungs­chips enthält. (Bild: T. Herman / Intel Corporation)

Der hohe Energie­verbrauch ist ein Haupt­hindernis auf dem Weg zu einer breiteren Anwendung von AI-Methoden. Einen Schub in die richtige Richtung erhofft man sich von neuromorpher Technologie. Sie hat das menschliche Gehirn zum Vorbild, das Weltmeister in Sachen Energie­effizienz ist: Für das Verarbeiten von Informationen verbrauchen seine hundert Milliarden Neuronen nur etwa zwanzig Watt.

Das Team konzentrierte sich auf Algorithmen, die mit zeitlichen Prozessen arbeiten. So musste das System beispiels­weise Fragen zu einer zuvor erzählten Geschichte beantworten und die Beziehungen zwischen Objekten oder Personen aus dem Kontext erfassen. Die getestete Hardware bestand aus 32 Loihi-Chips.

„Unser System ist vier- bis sechzehnmal energie­effizienter als andere AI-Modelle auf herkömm­licher Hardware “, so Philipp Plank von der TU Graz. Der Forscher erwartet weitere Effizienz­steigerungen, wenn diese Modelle auf die nächste Generation der Loihi-Hardware migriert werden, die die Leistung der Chip-zu-Chip-Kommuni­kation deutlich verbessert.

In ihrem Konzept bildete die Gruppe eine vermutete Methode des menschlichen Gehirns nach, wie Wolfgang Maass von der TU Graz erklärt: „Simulationen lassen darauf schließen, dass ein Ermüdungs­mechanismus einer Untergruppe von Neuronen für das Kurzzeit-Gedächtnis wesentlich ist.“ Das Netzwerk muss nur testen, welche Neuronen gerade ermüdet sind, um zu rekonstruieren, welche Informationen es vorher verarbeitet hat. Mit anderen Worten: Vorherige Information wird in Nicht-Aktivität von Neuronen gespeichert, und Nicht-Aktivität verbraucht die geringste Energie.

TU Graz / RK

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