FAIRs Fundament ist fertig
Mit Überreichung der letzten strahlenschutzrechtliche Teilerrichtungsgenehmigung kann der Aufbau des Teilchenbeschleunigers beginnen.
Nach der allgemeinen Genehmigung für die neue Teilchenbeschleunigeranlage FAIR wurden seit 2011 die detaillierten Baupläne der einzelnen Gebäude von den hessischen Behörden geprüft und genehmigt. Mit der letzten Teilerrichtungsgenehmigung für das Gebäude des Protonen-Linearbeschleuniger (p-LINAC) ist seitens der Sicherheit der wesentliche Schritt gemacht, um die Baupläne entsprechend zu aktualisieren und mit dem Rohbau wie geplant 2015 zu beginnen.
Abb.: Das FAIR-Baufeld aus der Luft. (Bild: J. Schäfer / FAIR)
Die erste Teilerrichtungsgenehmigung wurde vor zwei Jahren erteilt. Seitdem sind alle Gebäude und Tunnelabschnitte geprüft worden, etwa der 1100 Meter große Ringbeschleuniger, der Experimentierplatz für Biophysik und Materialforschung oder die Anlage zur Erzeugung neuer Isotope, der Super-Fragmentseparator.
Die rund vier Kilometer lange, großteils unterirdische Teilchenbeschleunigeranlage entsteht auf einer Fläche von zwanzig Hektar und nutzt die rund vierhundert Meter lange bestehende GSI-Anlage als Vorbeschleuniger. Dreitausend Wissenschaftler aus mehr als fünzig Ländern erforschen hier künftig die Grundbausteine der Materie und die Entwicklung des Universums. Zu diesem Zweck erzeugt die Anlage besonders intensive Präzisionsstrahlen von Antiprotonen und Ionen aller chemischen Elemente.
Die schwere FAIR-Anlage mit teils meterdicken Betonwänden benötigt ein solides Fundament, damit sich ihre Bauwerke möglichst gleichmäßig und in einer kalkulierbaren Zeit setzen können. Letzte Woche setzten Mitarbeiter der vor Ort eingesetzten Baufirmen den letzten von insgesamt 1350 Bohrpfählen. Diese mit Stahl verstärkten Pfähle mit bis zu sechzig Meter Länge und 1,20 Meter Durchmesser stabilisieren den Baugrund, damit sich die Gebäude später weniger und vor allem gleichmäßig setzen. Durch Optimierung der Bohrpfahltechnik konnte der Unternehmer die Arbeiten mehr als ein halbes Jahr früher abschließen.
Um die Setzungen einschätzen zu können, führten Geotechniker im Vorfeld umfangreiche Baugrunduntersuchungen durch. Die 250 dabei entnommenen Bodenproben ergaben, dass der Baugrund hauptsächlich aus Sanden, Schluffen und Ton besteht. Solche Böden sind kompressibel, das Gründungskonzept verringert die Setzungen und Setzungsunterschiede der Gebäude um bis zu fünfzig Prozent. Voraussichtlich ein Jahr nach Abschluss der Bauarbeiten im Wesentlichen sind die Setzungen beendet.
FAIR / CT