Feynman-Preis für Meyer, Gross und Repp
Foresight Institute in Palo Alto vergibt Auszeichnung für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Nanotechnologie nach Zürich und Regensburg.
Prof. Dr. Jascha Repp vom Institut für Experimentelle und Angewandte Physik der Universität Regensburg erhält den renommierten Feynman-Preis 2012. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Foresight Technical Conference vom 11. bis 13. Januar 2013 in Kalifornien statt.
Abb.: Prof. Dr. Jascha Repp (Bild: UR)
Große Visionen standen im Zentrum der legendären Feynman-Rede „There’s Plenty of Room at the Bottom“ vom 29. Dezember 1959 am California Institute of Technology in Pasadena. Feynman befasste sich dabei mit der Manipulation und Steuerung von Dingen im winzigen Maßstab. Er betonte, dass dafür die klassischen Elektronenmikroskope nicht gut genug sind und forderte von seinen Fachkollegen die Entwicklung von 100-fach besseren Geräten. Mit der Entwicklung des Rastertunnelmikroskops (RTM) und des Rasterkraftmikroskops (RKM) in den 1980er Jahren wurden Feynmans Forderungen eingelöst – verbunden mit neuen Möglichkeiten für Forschung und Entwicklung. Von vielen wird Feynman daher als Wegbereiter der modernen Nanotechnologie angesehen.
Der in diesem Zusammenhang international angesehene Feynman-Preis geht regelmäßig an einen theoretischen und einen experimentellen Forscher. In diesem Jahr teilt sich der Regensburger Jascha Repp den Preis – auf experimenteller Seite – mit Dr. Leo Gross und Dr. Gerhard Meyer vom IBM Forschungslabor Zürich. Mit beiden Wissenschaftlern arbeitet Repp seit Jahren eng zusammen.
Jascha Repp promovierte an der Freien Universität Berlin. 2002 wechselte er als Postdoktorand an das IBM Forschungslabor in Zürich. Seit 2007 hat er eine Lichtenberg-Professur der Volkswagen-Stiftung an der Universität Regensburg inne. Repp widmet sich der Frage, wie sich kleinste Stoff-Anlagerungen auf der Oberfläche von Isolatoren verhalten und welche Eigenschaften sie haben. Insbesondere der Elektronentransport bzw. der Stromfluss durch einzelne dieser Stoffanlagerungen – Adsorbate genannt – beschäftigt ihn intensiv. Sein Ziel ist es, in Zukunft ganze Molekülstrukturen auf der Oberfläche von Isolierschichten zu platzieren und gezielt zu manipulieren. Ein mögliches Anwendungsgebiet dieser Grundlagenforschung ist die molekulare Elektronik, bei künftig einzelne Moleküle die Schaltelemente heutiger Halbleiterbauelemente ersetzen sollen.
Bereits früher in diesem Jahr entwickelte die Arbeitsgruppe von Repp ein neues Verfahren, um Oberflächen von Isolierschichten im molekularen Bereich bearbeiten zu können.
UR / OD