Gemeinsam mit Lasern beschleunigen
In einem neuen israelisch-deutschen Forschungslabor sollen Targets entstehen, in denen Laserstrahlen Teilchen optimiert beschleunigen.
Im israelischen Rechovot entsteht in den kommenden Jahren ein Forschungszentrum mit dem Schwerpunkt Laser-Teilchenbeschleunigung: Das Weizmann-Helmholtz Laboratory for Laser Matter Interaction (WHELMI) ist eine bilaterale Zusammenarbeit des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) und des Weizmann Institute of Science. Damit finanziert die Helmholtz-Gemeinschaft erstmals ein Labor auf dem Campus eines ausländischen Partners mit.
Das neue Labor führt die Expertise des Weizmann-Instituts in der Elektronenbeschleunigung mit den Kompetenzen des HZDR bei der Protonen- und Ionenbeschleunigung zusammen. Gemeinsam wollen die Partner sowohl die Grundlagenforschung als auch die angewandte Forschung zur Laser-Teilchenbeschleunigung vorantreiben. Das neue Zentrum soll sich insbesondere der Optimierung der Targets widmen, in denen durch den Beschuss mit intensivem Laserlicht beschleunigte Teilchen entstehen. Auch hier ergänzen sich die Partner: Auf israelischer Seite kennt man sich bestens mit gasförmigen Targets aus, während in Dresden zahlreiche Erfahrungen mit festen und flüssigen Targets vorliegen.
![Trifft hochintensives Laserlicht in einer solchen Vakuumkammer auf ein...](/media/story_section_image/5151/img-01-hzdr-weizmann-institute-of-science.jpg)
Die verbesserten Targets sollen es dann ermöglichen, ultraschnelle chemische oder biologische Prozesse gezielt zu beobachten und die Beschleunigeranlagen zu verkleinern und zu vereinfachen, die bei der Teilchen-Strahlentherapie von Tumoren zum Einsatz kommen. Dazu können die Forscherinnen und Forscher von WHELMI auch auf Infrastruktur in Dresden zurückgreifen z. B. die Hochleistungslaser DRACO und die Hochleistungs-Strahlenquellen von ELBE.
Für Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, ist das neue Zentrum ein Modellbeispiel für eine langfristige Zusammenarbeit mit einem international herausragenden Partner. Daher unterstützt die Helmholtz-Gemeinschaft das Projekt in den ersten fünf Jahren mit 1,25 Millionen Euro aus ihrem Impuls- und Vernetzungsfonds – dem gleichen Betrag, den auch das HZDR beisteuert. Das israelische Weizmann-Institut investiert weitere 2, 5Millionen Euro Förderung. Die Gründung des Forschungszentrums WHELMI markiert einen neuen Abschnitt in den ohnehin schon engen Beziehungen zwischen deutscher und israelischer Wissenschaft.
Kerstin Sonnabend / HZDR / HGF