11.06.2021

Gute Noten für Zentrum für optische Messtechnik

Erfolgreiche Evaluation des Fraunhofer-Zentrums AZOM in Zwickau.

Fünf Jahre nach der Gründung des Fraunhofer-Anwendungs­zentrums für Optische Messtechnik und Oberflächen­technologien AZOM an der Westsächsischen Hochschule Zwickau wurde die Forschungs­einrichtung von externen Gutachtern positiv evaluiert. Damit stärkt und erweitert das Anwendungs­zentrum auch zukünftig den Forschungs- und Hochschul­standort Zwickau. Hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft prüften die bisherigen Arbeits­ergebnisse des Fraunhofer AZOM und empfehlen die Weiterführung des Anwendungs­zentrums. In den ersten Jahren erhielt die Forschungs­einrichtung Fördermittel vom Freistaat Sachsen.

Abb.: Die Zwickauer Wissen­schaftler erforschen am Fraunhofer AZOM komplexe...
Abb.: Die Zwickauer Wissen­schaftler erforschen am Fraunhofer AZOM komplexe industrie­taugliche optische Messverfahren und System­komponenten. (Bild: H. Gerischer)

Die sichtbaren Erfolge in zahlreichen öffentlich geförderten und Industrie­forschungs­projekten sowie die feste Verankerung der Forschungs­einrichtung in der Region Zwickau tragen dazu bei, dass sich das Anwendungs­zentrum aus eigenen Mitteln weiterfinanzieren kann und in Zwickau verstetigt. Besonders erfreut zeigten sich die Evaluatoren über das Engagement und die Einsatz­freude des Forschungs­teams, das die festgelegten Ziele mehr als übertroffen hat. „Gerade für unsere industriell geprägte Region spielen Insti­tutionen und Firmen aus der Forschung und Entwicklung eine wichtige Rolle“, betont Zwickaus Oberbürger­meisterin Constance Arndt. „Das Fraunhofer AZOM hat schnell seinen Platz gefunden, ist längst anerkannter Partner für Einrichtungen und Unternehmen und bereichert somit den hiesigen Standort.“ Christoph Leyens, Leiter des Mutterinstituts Fraunhofer IWS, freut sich über die positive Entwicklung des Anwendungs­zentrums: „Die Themen des Fraunhofer AZOM ergänzen unser Forschungs­portfolio ideal, sodass es sich als ein fester Bestandteil des Fraunhofer IWS etabliert hat. Es ist gelungen, eine stabile Verbindung zwischen Dresden und Zwickau herzustellen und einen Forschungs­anker in Südwest-Sachsen zu setzen. Dies gilt es nun weiter zu verstetigen.“

Das Fraunhofer AZOM arbeitet inzwischen eng mit der deutschen Automobil­industrie zusammen. Eine besondere Rolle spielt die Entwicklung optischer Messtechnik für technische Oberflächen unter anderem bei der Produktion von Fahrzeugen. Außerdem engagiert sich das AZOM mit neuesten Verfahren der Oberflächen­modifikation und -charak­terisierung für die Halbleiter­industrie in inter­nationalen Forschungsprojekten. „Ein großes Potenzial sehen wir auch in neuen Themenfeldern der Medizin­technik“, erklärt der Leiter des Anwender­zentrums Peter Hartmann. Aktuelle Forschungs­arbeiten befassen sich mit der Entwicklung optischer Messtechnik und Verfahren, zum Beispiel zur Detektion von Zell­veränderungen oder der Bild­übertragung durch eine einzelne optische Faser. Das könnte den Durchmesser von Endoskopen auf die Größe eines Haares reduzieren.

Durch die enge Kooperation mit der Hochschule Zwickau trägt das Fraunhofer AZOM maßgeblich zur praxis­orientierten Ingenieur­ausbildung an der Hochschule bei. Rund sechzig Studierende absolvierten bisher ihre Bachelor- und Masterarbeiten im Anwendungs­zentrum. Andere nutzen auch die Chance im Praktikum oder als wissen­schaftliche Hilfskraft in der Forschung Fuß zu fassen oder arbeiten inzwischen in der Wissenschaft am Zwickauer Anwendungs­zentrum. Wissenschaftliche Vorträge auf inter­nationalen Tagungen und weltweite Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen vermitteln Studierenden und Wissenschaftlern nicht nur wichtige Praxis­erfahrungen, sondern unterstützen sie dabei neue interessante Kontakte für zukünftige Projekte zu knüpfen. Auf diesem Wege gelang es beispielsweise einen amerikanischen Postdoc für fünf Jahre als wissen­schaftlichen Mitarbeiter am Fraunhofer-Anwendungs­zentrum und als englischsprachigen Dozenten zu gewinnen. „Für Forschung und Lehre an unserer Hochschule der angewandten Wissen­schaften mit hohem Praxisbezug ist das AZOM ein großer Gewinn und zeigt das große Potenzial der Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft“, unterstreicht der Hochschul­rektor Stephan Kassel die Win-win-Situation.

Fh.-IWS / JOL

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