Höhere Kapazität mit mehrwandigen Mikrokugeln
Vanadiumoxid als Kathodenmaterial könnte Lithiumionen-Akkus deutlich verbessern.
Lithiumionen-Akkus sind die besten verfügbaren mobilen Stromspeicher. Doch um Elektroautos zuverlässig weiter als dreihundert Kilometer anzutreiben, sind deutliche Kapazitätssteigerungen nötig. In zahlreichen Laboren suchen Forscher daher weltweit nach besseren Materialien für Kathode und Anode. Eine Arbeitsgruppe der Chinesischen Akademie der Wissenschaften schlägt nun Vanadiumoxid vor, das in mehrwandigen Mikrokugeln in eine Kathode integriert werden könnte. Erste Versuche zeigten, dass sie damit das Problem der geringen Haltbarkeit von Vanadiumoxid-
Abb.: Mehrwandige Mikrokugeln aus Vanadiumoxid die eine hohe spezifische Kapazität für Lithiumionen-
Heute bestehen die Kathoden in Lithiumionen-Akkus meistens aus Lithiumkobaltoxid und Lithiumeisenphosphat. Die spezifische Ladekapazität für diese Materialien rangiert deutlich unter 200 mAh/g. Vanadiumoxid mit eingelagerten Lithiumionen hingegen erreicht mindestens die doppelte Ladekapazität und würde damit besser zu Graphit, dem heute bevorzugtem Anodenmaterial, mit einer spezifischen Ladekapazität von 372 mAh/g passen.
Jiangyan Wang und seine Kollegen griffen für die Produktion der mehrwandigen Partikel aus Vanadiumoxid zuerst zu Mikrokugeln aus Kohlenstoff. Diese verteilten sie in einer Lösung aus Ammoniumvanadat. Nach mehreren Prozessschritten – Ultraschallbehandlung, Aufheizen, Waschen, Trocknen – entstanden zuerst einwandige Mikrokugeln mit großen Vanadiumoxid-
Diese Vanadiumoxid-Mikrokugeln nutzten die Wissenschaftler nun als Kathodenmaterial, als Anode wählten sie wie bei herkömmlichen Akkus Graphit. Über hundert Ladezyklen zeigten diese Prototypen deutlich höhere spezifischen Ladekapazitäten als Akkus mit Kathoden aus Kobaltoxid. Mit den dreiwandigen Mikrokugeln konnten Werte von 447,9 mAh/g bei einer Stromdichte von 1000 mA/g erreicht werden. Selbst nach hundert Ladezyklen konnte eine hohe Kapazität von 402,4 mAh/g gemessen werden. Das entsprach einer geringen Verlustrate von gerade einmal 0,1 Prozent pro Zyklus.
Über hundert Ladezyklen konnten diese Prototypen allerdings nur selten erreichen, da durch die Phasenwechsel während der Einlagerung der Lithiumionen strukturelle Schäden an der Kathode auftraten. Die Forscher hoffen aber, dieses Problem mit besser strukturierten Kathoden beheben zu können. Sollte dieser Schritt gelingen, hat Vanadiumoxid das Potenzial für Lithiumionen-
Parallel zu diesen Ansätzen mit mikrostrukturierten Metalloxid-
Jan Oliver Löfken
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