Hohe Ehrung für Kernphysiker Klaus Blaum
Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften wählt den Heidelberger Forscher zum Auswärtigen Mitglied ihrer Physikklasse.
Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hat Klaus Blaum zum Auswärtigen Mitglied ihrer Physikklasse gewählt. Die Entscheidung fiel in der Generalversammlung am 16.01.2019. Bei einer der kommenden Sitzungen soll Klaus Blaum, einer von sechs Direktoren am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg im Rahmen einer kleinen Zeremonie in der Akademie begrüßt werden und eine Urkunde erhalten. Die 1739 gegründete Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften ist eine unabhängige Nichtregierungs-Organisation, deren Aufgabe es ist, die Wissenschaften, insbesondere Naturwissenschaften und Mathematik, zu fördern und ihren Einfluss in der Gesellschaft zu stärken. Sie gliedert sich in zehn Klassen – den Fachgruppen –, gibt mehrere Zeitungen und Zeitschriften heraus und betreibt auch eigene Forschungsinstitute. Die Akademie hat aktuell etwa 460 schwedische und 175 auswärtige Mitglieder.
Es ist eine herausragende Anerkennung erfolgreicher Forschung, als Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie gewählt zu werden. Außerdem ist die Akademie mit ihren Nobel-Komitees für die Vergabe der Nobelpreise in Physik und Chemie sowie den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis der Schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften verantwortlich und vergibt eine Reihe von weiteren Preisen.
Klaus Blaum studierte Physik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nach der Promotion in Mainz wechselte er als Postdoktorand der GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung Darmstadt an das Europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf. 2004 bis 2007 leitete er eine Helmholtz-Forschungsgruppe in Mainz, von wo ihn seine Karriere nach Heidelberg an das MPI für Kernphysik führte. Dorthin wurde er 2007 mit nur 35 Jahren als Direktor der Abteilung „Gespeicherte und gekühlte Ionen“ berufen. Zugleich ist er Professor und Mitglied der Fakultät für Physik und Astronomie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Für seine bahnbrechenden Arbeiten erhielt er eine Reihe von Preisen, darunter den Gustav-Hertz-Preis 2004 der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, den Mattauch-Herzog-Preis 2005 der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie, 2012 – zusammen mit seinen Doktoranden Anke Wagner und Sven Sturm – den Helmholtzpreis für Präzisionsmessung, 2013 den G.N. Flerov-Preis und 2016 den Lise Meitner Award des Physik-Zentrums Göteborg. 2008 wurde zum Fellow der American Physical Society ernannt und gewann 2011 einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats. Zudem wirkt er als Kurator des Physik Journals.
MPIK / JOL
Weitere Infos
- Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften, Stockholm
- Abteilung „Gespeicherte und gekühlte Ionen“ (K. Baum), Max- Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg