31.01.2007

«Hubble» und seine Instrumente

Im Laufe des fast 17-jährigen Betriebs des Weltraumteleskops «Hubble» wurden wiederholt Beobachtungsinstrumente ausgewechselt. Welche Geräte sind an Bord?

«Hubble» und seine Instrumente

Baltimore (dpa) - Das Weltraumteleskop «Hubble» umkreist seit dem 24. April 1990 in 600 Kilometern Höhe die Erde - einmal in 96 Minuten. Bereits kurz nach Betriebsbeginn stellte sich heraus, dass der 2,4 Meter große Hauptspiegel falsch geschliffen wurde und verschwommene Bilder lieferte. Bei einer Reparaturmission konnte die Besatzung der Raumfähre «Endeavour» die Probleme 1993 weitgehend beheben - das rund 13 Meter lange und 11 Tonnen schwere Weltraumteleskop bekam eine «Brille» in Form einer Korrekturoptik.

Im Laufe des fast 17-jährigen Betriebs wurden wiederholt Beobachtungsinstrumente des nach dem US-Astronomen Edwin Hubble (1889-1953) benannten Weltraumobservatoriums ausgewechselt. Zurzeit befinden sich an Bord die folgenden Geräte:

ADVANCED CAMERA FOR SURVEYS (ACS): Die modernste Kamera des Teleskops wurde im März 2002 installiert und dient unter anderem kosmologischen Fragestellungen. ACS besteht aus drei Einzelkameras: Einer Weitwinkelkamera, mit der Astronomen unter anderem die Verteilung von Galaxien untersuchen können, einer hochauflösenden Kamera zur detaillierten Beobachtung von Galaxienzentren und zur Suche nach Planeten bei fremden Sternen sowie einer für Sonnenlicht «blinden» Kamera, die vor allem das UV-Licht heißer Sterne einfängt.

WIDE FIELD AND PLANETARY CAMERA 2 (WFPC2): Das «Arbeitspferd» unter den «Hubble»-Instrumenten hat die meisten der berühmten Fotos aufgenommen. Mit ihr lassen sich alle möglichen Arten astronomischer Objekte beobachten - von Gasnebeln in unserer Milchstraße bis hin zu entfernten Galaxien. Ein Satz von 48 Filtern erlaubt die präzise Untersuchung von Licht verschiedener Wellenlängen, vom nahen Infrarot bis ins UV. Das Instrument, das 1993 die ursprüngliche Weitwinkelkamera (WFPC) ersetzt hat, besitzt drei briefmarkengroße elektronische Sensoren, ergänzt durch einen vierten hochauflösenden Sensor.

NEAR INFRARED CAMERA AND MULTI-OBJECT SPECTROMETER (NICMOS): «Hubbles» 1997 installierter Wärmesensor dient zur Untersuchung des Infrarotlichts weit entfernter Objekte aus den Tiefen des Kosmos. Viele Details über die Geburt von Sternen, Sonnensystemen und ganzen Galaxien sind nur im Infrarotlicht sichtbar. Es durchdringt auch interstellare Gas- und Staubwolken, die sichtbares Licht verschlucken. Zudem verschiebt sich das Licht weit entfernter Galaxien ins Infrarot. Auch NICMOS besteht aus drei Einzelkameras.

SPACE TELESCOPE IMAGING SPECTROGRAPH (STIS): Als Ergänzung der «Hubble»-Kameras spaltet der Spektrograph das Licht astronomischer Objekte wie ein Prisma in seine Regenbogenfarben auf. Mit dem ebenfalls 1997 installierten Instrument haben die Astronomen unter anderem Schwarze Löcher ausgespäht. Seit einem Stromausfall im Jahr 2004 ist STIS abgeschaltet - könnte aber bei einer Reparaturmission wieder in Gang gesetzt werden.

FINE GUIDANCE SENSORS: «Hubble» besitzt drei Zielkameras, die das Weltraumteleskop auf ein Beobachtungsobjekt ausgerichtet halten. Zwei dieser Kameras sind nötig, um ein Objekt im Blickfeld der Instrumente zu halten, die dritte steht für die ultrapräzise Vermessung von Sternpositionen zur Verfügung.

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