Im Porträt: Max Müller
Der Physik-Student an der Universität zu Köln hat schon zum zweiten Mal an den FISU World University Games teilgenommen.
Kerstin Sonnabend
Max Müller hat an der Universität zu Köln gerade seine Abschlussarbeit für das Bachelor-Studium geschrieben. Dafür hat er die Lebensdauer angeregter Zustände im radioaktiven Radon-Isotop 212Rn in der Arbeitsgruppe von Jan Jolie untersucht. Ziel ist es unter anderem herauszufinden, ob es sich um einen sphärischen oder einen deformierten Atomkern handelt. Ob er auch im Master-Studium den Schwerpunkt auf die Kernstrukturphysik legt, hat er noch nicht entschieden. Reizvoll findet er auch die Anwendungen von Physik, zum Beispiel in der Atmosphärenforschung.

Steckbrief Max Müller
Vollständiger Name: Andreas Max Laurin Müller
Geburtstag: 25. November 2003
Universität & Studiengang:
Universität zu Köln, Bachelor Physik, seit Wintersemester 2021/22
Sportart: Fechten, Säbel, seit 2008
Größte sportliche Erfolge:
FISU World University Games 2025, Team Männer Säbel, Platz 5
Europameisterschaft 2023, Team Männer Säbel, Platz 7
Das anspruchsvolle Studium mit dem Hochleistungssport zu verbinden, sei ihm anfangs nicht leicht gefallen, zumal sein erstes Semester noch unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie litt. Dennoch hat er die Wahl bisher nicht bereut. Was das Fechten angeht, ist er familiär vorbelastet. Schon sein Großvater hat erfolgreich Wettkämpfe bestritten; sein Vater war als Schiedsrichter bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften im Einsatz. Mit seinen bisherigen internationalen Erfolgen tritt er eher in den Fußstapfen des Großvaters, hat aber auch schon die Schiedsrichter-Lizenz für nationale Wettkämpfe erworben.

Seine Disziplin, das Säbel-Fechten, ist die schnellste unter den drei Waffengattungen Florett, Degen und Säbel. Als Trefferfläche gilt der Körper oberhalb der Hüfte inklusive Kopf und Armen; es ist erlaubt, mit der Waffe zu schlagen und zu stoßen. Ziel ist es, einen Treffer zu landen, ohne selbst getroffen zu werden. Wenn beide Fechtende innerhalb von 160 Millisekunden treffen, entscheidet das Angriffsrecht: Wer zuerst die Initiative ergriffen hat, gewinnt den Punkt. Für die Vergabe unterbricht das Schiedsgericht das Gefecht. Um den nächsten Punkt auszufechten, stellen sich die Gegner wieder an der Startlinie auf. Ein Einzelgefecht gewinnt, wer zuerst 15 Punkte erreicht; ein einzelner Punkt Vorsprung reicht für den Sieg aus.
Das bekam Max Müller bei den FISU World University Games 2025 in der zweiten KO-Runde zu spüren, als er gegen den Spanier Carlos Florez Vargas den Einzug ins Achtelfinale mit 14:15 Punkten verpasste. Im Team-Wettkampf erreichte er zusammen mit Eric Simon Seefeld (U zu Köln, Betriebswirtschaftslehre), Jarl Kürbis (TH Köln, Bauingenieurwesen) und dem Bronze-Medaillengewinner im Einzel Moritz Schenkel (U zu Köln, Betriebswirtschaftslehre) einen sehr guten fünften Rang – für Max Müller zwei Plätze besser als bei den Spielen im chinesischen Chengdu von 2023. „Dort war alles bis ins Detail perfekt organisiert, aber die Atmosphäre war nicht so offen und locker wie bei Rhine-Ruhr 2025“, vergleicht der Sportler die beiden Veranstaltungen.