Im Porträt: Fabian Reich
Der Physik-Student an der TU Berlin tritt in der Taekwondo-Disziplin Poomsae bei internationalen Wettkämpfen an.
Kerstin Sonnabend
Fabian Reich studiert Physik im Bachelor an der TU Berlin und hat sich für seine Abschlussarbeit bei der Arbeitsgruppe von Sara Buson am DESY Zeuthen beworben. In der Astroteilchenphysik möchte er im Grenzbereich zwischen Theorie und Datenanalyse arbeiten und zum Beispiel über den Nachweis hochenergetischer Neutrinos mehr über die Eigenschaften aktiver galaktischer Kerne herausfinden. Physik hat ihn bereits in der Schule fasziniert, weil alles logisch aufeinander aufbaut und die gefundenen Zusammenhänge im gesamten Universum gelten.

Steckbrief Fabian Reich
Geburtstag: 30. Juni 2003
Universität & Studiengang:
TU Berlin, Bachelor Physik, seit Wintersemester 2022/23
Sportart: Taekwondo, Poomsae, seit 2009
Größte sportliche Erfolge:
FISU World University Games 2025, Team Männer Poomsae, Platz 7
Europameisterschaft 2023, Mixed Pair Poomsae Freestyle, Platz 6
Mit Taekwondo hat er schon im Alter von sechs Jahren begonnen. Die Leidenschaft für die koreanische Kampfkunst liegt bei ihm in der Familie: Auch seine beiden Brüder betreiben den Sport leistungsorientiert. Sein Verein, der USV Potsdam, bildet in den Disziplinen Poomsae und Vollkontakt-Wettkampf aus. Seit den Olympischen Spielen 2000 in Sydney ist Taekwondo eine vollwertige olympische Disziplin. Allerdings wird nur der Vollkontakt-Wettkampf in verschiedenen Gewichtsklassen für Männer und Frauen ausgetragen. In der Disziplin Poomsae sind daher die FISU World University Games der internationale Wettkampf mit dem höchsten Renommee.

Während beim Vollkontakt-Wettkampf Schutzkleidung zu tragen ist, weil die Anzahl und Art der Treffer am Körper des Gegners über das Ergebnis entscheiden, reicht für Poomsae der Anzug aus Jacke, Hose und Gürtel aus. Im klassischen Wettkampf gilt es, eine vorgegebene Abfolge von Bewegungen möglichst präzise auszuführen. Dabei hängt die Bewertung zum Beispiel davon ab, wie sehr der Arm bei einer bestimmten Technik gebeugt ist oder ob die Bewegung mit der richtigen Geschwindigkeit erfolgt. Beim Freestyle kommt es dagegen auch darauf an, sich im Takt mit der selbst gewählten Musik zu bewegen und diese zu interpretieren. Akrobatische Sprünge verbinden Elemente aus dem Kunstturnen mit mehrfachen Kicks von Beinen und Füßen in der Luft. Gerade im Team mit mehreren Personen ist neben der Synchronität auch entscheidend, kreative Ideen bei der Kombination verschiedener Bewegungen und bei den Positionen der Teammitglieder zueinander zu entwickeln.
Fabian Reich tritt im Wettkampf am erfolgreichsten beim Poomsae-Freestyle an: Er ist mehrfacher Deutscher Hochschulmeister im Einzelwettbewerb; 2023 belegte er zusammen mit Ronja Paschke bei den Europameisterschaften Platz 6 im Mixed Team. Der Wettkampfmodus bei den FISU World University Games kam ihm daher nicht entgegen: Im Mixed Team mit Rebekka Hartok (Radboud University, Niederlande, Psychologie) galt es für den Einzug in das Finale der besten acht Paare in mehreren KO-Runden nur klassisches Poomsae zu zeigen. Daher lag für Fabian der Fokus auf dem Team-Wettbewerb der Männer, bei dem er mit Emir Can Erdemir (LMU München, Psychologie) und Ken-Levan Jordt (FH Kiel, Medienkonzeption) das Finale erreichte und dort als einziges europäisches Team Rang 7 belegte.