Joseph Silk erhält den Balzan-Preis 2011
Der britische Astrophysiker wird für seine Arbeiten zum frühen Universum ausgezeichnet.
Die Internationale Balzan Stiftung gab heute in Mailand die Namen der Preisträger des Jahres 2011 bekannt: Peter Brown, Princeton University, für Geschichte des griechisch-römischen Altertums, Bronislaw Baczko, Universität Genf, für Die Zeit der Aufklärung, Russell Lande, Imperial College London, für Theoretische Biologie oder Bioinformatik und Joseph Silk, John Hopkins University, Baltimore, für Das frühe Universum –von der Planckzeit zu den ersten Galaxien.
Abb.: Joseph Silk in Oxford (Bild: Oxford U. / Balzan Stiftung)
Der gebürtige Londoner Silk, der vor wenigen Wochen von der Oxford University an die Johns Hokins wechselte, erhalte, so Bengt Gustafsson, Professor für Theoretische Astrophysik an der Universität Uppsala und Mitglied des Verleihungskomitees, den Preis „für seine bahnbrechenden Arbeiten zur frühen Entwicklungsgeschichte des Universums, in denen er die Auswirkungen verschiedener physikalischer Vorgänge und Phänomene wie zum Beispiel der Dunklen Materie und der Raumkrümmung auf die Fluktuationen der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung und die Entstehung von Galaxien unterschiedlichster Art erforschte“. Der 1961 zum ersten Mal vergebene Preis ist mit derzeit 750.000 Schweizer Franken dotiert, zirka 670.000 Euro, die die Preisträger mindestens zur Hälfte für die Finanzierung von Forschungsprojekten nutzen müssen, an denen vorzugsweise junge Wissenschaftler beteiligt sind. Die Verleihung findet am 18. November in Bern statt.
Die Preisgebiete der Balzan-Stiftung variieren jedes Jahr, um besonders innovative Forschung auf den Gebieten der Geistes- und Sozialwissenschaften, der Kunst sowie den Naturwissenschaften, der Physik, Mathematik und Medizin zu würdigen, die im Gegensatz zu traditionellen Wissenschaftsgebieten oftmals spezieller und interdisziplinärer ausgerichtet sind. Die Themen für 2012 sind: Theorie und Philosophie des Rechts, Musikwissenschaft, Wissenschaften der festen Erde – unter besonderer Berücksichtigung interdisziplinärer Forschungsbeiträge –, sowie Epigenetik. Auch Deutsche wurden schon mehrfach ausgezeichnet, aus den Reihen der Physiker und Astronomen etwa Reinhard Genzel (2003) und Martin Schwarzschild (1994).
Balzan Stiftung / OD