Karl-Schwarzschild-Medaille an Karl-Heinz Rädler
Auszeichnung für Pionierarbeiten auf dem Gebiet der kosmischen Magnetohydrodynamik.
Schon während seiner Zeit als Wissenschaftler am Zentralinstitut für Astrophysik der DDR waren seine Arbeiten zum Ursprung des Dynamos in kosmischen Objekten weltweit bekannt. Als Gründungsdirektor des Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) und wissenschaftlicher Vorstand trug Karl-Heinz Rädler in den Jahren von 1992 bis 1998 maßgeblich zum Aufbau des Instituts zu einem international anerkannten Forschungszentrum für Astrophysik bei. 1998 erhielt Herr Rädler die Emil-Wiechert-Medaille, mit der die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft herausragende Arbeiten in der Wissenschaftsdisziplin Geophysik würdigt. Für seine populärwissenschaftlichen Leistungen verlieh ihm die Urania Potsdam ebenfalls 1998 den Wilhelm-Foerster-Preis. Nun folgt die höchste Ehre in der Wissenschaftsdisziplin Astrophysik.
Abb.: Karl-Heinz Rädler. (Bild: privat)
Die Karl-Schwarzschild-Medaille ist nach dem deutschen Astronom Karl Schwarzschild (1873-1916) benannt, einem der bedeutendsten Astrophysiker. Karl Schwarzschild war von 1909 bis 1916 Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam auf dem Telegrafenberg. Unter den Trägern der seit 1959 verliehenen Medaille befinden sich fünf Nobelpreisträger sowie Martin Schwarzschild, der in Potsdam geborene Sohn Karl Schwarzschilds, der 1937 in die USA emigrierte. Die Astronomische Gesellschaft verleiht die Karl-Schwarzschild-Medaille jährlich an Astronominnen und Astronomen hohen wissenschaftlichen Rangs. Preisträger der Vorjahre waren Sandra M. Faber, Reinhard Genzel und Michel Mayor.
Abb.: Karl Schwarzschild. (Bild: Wikimedia Commons)
Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
AIP / PH