Klein, aber nicht allein
Nanosatelliten bauen Intersatelliten-Netzwerk auf.
Am 1. Februar 2018 um 3.07 Uhr mitteleuropäischer Zeit ist eine russische Sojuz-
Abb.: Einer der würfelförmigen Nanosatelliten (Bild: Roscosmos / ECM Launch Service)
Die würfelförmigen Satelliten mit je einer Kantenlänge von 24 Zentimetern und einem Gewicht von knapp neun Kilogramm werden nun als Kleinschwarm eine einjährige Mission erfüllen. Damit begeht die TU Berlin ihre 13. Weltraummission. Insgesamt 16 Satelliten konnte sie bereits in den Orbit bringen. Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördert.
Die Wissenschaftler wollen mit „S-Net“ ein bisher weltweit einmaliges Netzwerk aus mehreren Nanosatelliten aufbauen und deren technische Leistungsfähigkeit demonstrieren. Die vier Satelliten sind jeweils mit einem selbst entwickelten Funkgerät ausgestattet, welches nicht nur die Kommunikation mit dem hauseigenen Missionskontrollzentrum der TU Berlin ermöglicht, sondern auch den Datenaustausch zwischen den einzelnen Nanosatelliten. Ein solches Weltraumnetzwerk kann durch den gezielten Austausch von Informationen untereinander eine höhere örtliche und zeitliche Abdeckung der Erdoberfläche erzielen als größere Einzelsatelliten.
„In der bisher üblichen Satellitenkommunikation im niederen Erdorbit werden anfallende Rohdaten bei einem Überflug über Bodenstationen mit einer Verzögerung von mehreren Stunden zur Erde gesendet, prozessiert, archiviert und verteilt“, erklärt Projektleiter Zizung Yoon. Die Auslieferung von Datenprodukten dauert meist ein bis mehrere Tage. Aber gerade bei möglichen Anwendungsgebieten in der Frühwarnung und des Katastrophen-
„Durch das Erproben eines Intersatelliten-
Alle Missionen werden am Missionskontrollzentrum (MCC) in der Marchstraße in Berlin-
„Zum ersten Satelliten konnten wir am 1. Februar 2018 um zirka 9.30 Uhr Kontakt aufnehmen, zu den weiteren drei Satelliten dann um kurz nach 11 Uhr. Wir wissen nun, dass alle Satelliten funktionieren. Nun kann die Arbeit weitergehen“, sagt Yoon erleichtert. Der Schwarm wird in den kommenden Wochen immer gegen 11 Uhr und kurz nach Mitternacht günstige Überflüge über Berlin haben und im Kontakt mit dem Missionskontrollzentrum stehen.
TU Berlin / DE