Klimafreundlicher zur See fahren
Neue DLR-Institute forschen an maritimen Energiesystemen und der Mobilität der Zukunft.
Vergangene Woche gab der Senat des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt grünes Licht für zwei neue Institute. Diese werden zukünftig an innovativen Technologien für die Mobilitäts- und Energiewende forschen. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hatte am 14. November des vergangenen Jahres dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die erforderlichen Mittel zur Gründung der DLR-Institute bewilligt und freigegeben. Insgesamt stellt das BMWi über 22 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, die Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein engagieren sich zusammen mit weiteren rund zwei Millionen Euro jährlich.
„Wir freuen uns über den Zuwachs in der DLR-Familie. Die neuen Institute sind ein weiterer Beweis für das Vertrauen von Bund und Ländern in die Spitzenforschung des DLR“, sagte Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR. „Wissenschaftliche Kompetenz und die Forschung an aktuellen, technologisch, gesellschaftlich und ökonomisch wichtigen Fragestellungen bilden die Basis zur Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Deutschland. Mit den neuen Instituten werden wir unsere Aktivitäten auf den hochrelevanten Gebieten maritime Energiesysteme und zukünftige Mobilität weiter verstärken.“ Karsten Lemmer, Vorstand für Energie und Verkehr im DLR, ergänzt: „Mobilitätswende und Klimawandel sind ganz aktuelle Themen, die eng zusammenhängen. Die neuen Institute ergänzen unser vorhandenes Portfolio: Im DLR entwickelte Energietechnologien finden in der Schifffahrt Anwendung; für im DLR entwickelte Fahrzeugintelligenz stellen wir methodisch Vertrauen sicher.“
Um den CO2-Ausstoß in der Schifffahrt zu reduzieren, entsteht das Institut für Maritime Energiesysteme in Geesthacht vor den Toren Hamburgs. Es ist das erste DLR-Institut in Schleswig-Holstein. Dort wird die vollständige Energiewandlungskette betrachtet: Von der Hafeninfrastruktur über die Treibstoffbevorratung an Bord bis hin zur Bereitstellung der Nutzenergie im Schiff. Schwerpunkte sind dabei die Bereitstellung von Strom, Wärme und Kälte an Bord, die Nutzung alternativer Treibstoffe, die Integration von Technologien wie Brennstoffzellen-Systemen, Synergien im Hafenbetrieb sowie die Energie-Versorgungsinfrastruktur an Land. Das Ziel ist die Entwicklung von integrierten Systemen für eine effiziente und emissionsarme Energieversorgung von Schiffen unterschiedlicher Größe. Die Ergebnisse sollen in einem Forschungsschiff unter realen Bedingungen demonstriert, getestet und qualifiziert werden. So werden die gesamtheitlichen Emissionen aus den maritimen Anwendungen deutlich vermindert und die Energieversorgungspfade der Zukunft gestaltet.
In Niedersachen entsteht das Institut für Systems Engineering für zukünftige Mobilität aus einer Ausgliederung des Forschungsbereichs Verkehrs aus dem Informatikinstitut OFFIS, ein An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Dort wurde schon lange eng mit dem DLR zusammengearbeitet. Die Fachleute werden unter anderem an der Zuverlässigkeit von automatisiert bis autonom agierenden Transportsystemen auf Schiene, Straße und Wasser arbeiten. Das Informatikinstitut entwickelt Methoden und Werkzeuge für den Entwurf, die Simulation, Verifikation und Validierung bis hin zur Zertifizierung von zuverlässigen und vertrauenswürdigen Systemen für die Mobilität von morgen.
DLR / JOL