05.07.2013

Kunst auf dem Holodeck?

Das Medienmuseum ZKM in Karlsruhe zeigt holografische Kunstwerke aus seiner Sammlung.

„Sie ist wunderschön“, sagte Luke Skywalker, als er zum ersten Mal die dreidimensionale Projektion von Prinzessin Leia erblickte. Die dafür nötige Holografie entlockte ihm kein Erstaunen mehr. Dabei gibt es dafür gute Gründe: Als eine der wichtigsten Methoden zur Bilderzeugung hat sie nicht nur Wissenschaft und Technik befruchtet, sondern auch Kunst und Popkultur inspiriert. Man denke nur an das Holodeck und den holographischen Doktor bei Star Trek.

Das Prinzip für die Holografie veröffentlichte der ungarisch-englische Physiker Dennis Gabor bereits 1948 unter dem Titel „A new microscopic principle“. Grundlage dafür ist, dass sich mit Hilfe der Interferenz die Phasenfront einer Welle als Intensitätsmuster sichtbar machen lässt. Die Lichtwellen, die von Objekten ausgehen, lassen sich auf diese Weise vollständig aufzeichnen, also mitsamt der dreidimensionalen Tiefeninformation. Als mit dem Laser dann eine zuverlässige Quelle für kohärentes Licht zur Verfügung stand, erlangte die Holografie praktische Bedeutung und Gabor erhielt 1971 den Nobelpreis für Physik.

Welche Spuren die Holografie in der Kunstwelt hinterlassen hat, dokumentiert das Medienmuseum ZKM in Karlsruhe mit einer Ausstellung, die vom 6. Juli bis zum 12. Januar 2014 zu sehen ist. Das ZKM bietet damit einen umfangreichen Einblick in seine Holografie-Sammlung, die zu den größten in Europa zählt.

Dieter Jung: „Into the Rainbow“, 1983. (© Dieter JungImage)
Dieter Jung: „Into the Rainbow“, 1983. (© Dieter JungImage)

Bereits 1985 zeugte eine erste große Holografie-Ausstellung unter dem Titel „Mehr Licht“ in der Hamburger Kunsthalle vom Höhepunkt künstlerischer Anwendung der Holografie. Und 1986 waren zehntausende Besucher in Karlsruhe von den Holografien in der Ausstellung „Holomedia 86“ in der Städtischen Galerie im Prinz-Max-Palais fasziniert.

Ab den 1990er-Jahren hat sich das künstlerische Interesse allerdings zur digitalen Bilderzeugung verlagert und das Medium Holografie trat in den Hintergrund. Die Karlsruher Ausstellungsmacher zeigen jedoch, dass die ästhetischen Wurzeln der heutigen 3D-Technik, wie sie derzeit im Kino erfolgreich eingesetzt wird, in der Holografie liegen.

ZKM / Alexander Pawlak
 

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