24.05.2019 • OptikPhotonik

Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen

EU-Initiative „Attract“ für inno­va­tive Sensor- und Bild­gebungs­techno­logien

„Attract“, ein von der EU finanziertes Forschungs- und Innovations­programm im Rahmen von Horizon 2020, das von einem Konsortium von neun Partnern unterstützt wird, hat 170 bahn­brechende Ideen vorgestellt, die jeweils 100.000 Euro zur Entwicklung von Techno­logien erhalten werden, die das Potenzial haben, die Gesell­schaft zu verändern. Ein Kick-off-Meeting am Cern in Genf beginnt heute mit einem ein­jährigen Countdown für die ausge­wählten Vorschläge, um das wissen­schaftliche Potenzial und das Innovations­potenzial ihrer Detek­tions- und Bild­gebungs­technologien zu erproben.

Die für die Förderung ausgewählten Projekte stammen aus einem Pool von mehr als 1200 Vorschlägen von Forschern und Unter­nehmern in Wissen­schafts- und Industrie­organisa­tionen auf der ganzen Welt. Ein unab­hängiger Ausschuss für Forschung, Entwicklung und Innovation hat in einem strengen Bewertungs­verfahren ermittelt, welcher dieser Vorschläge Förder­mittel erhalten soll.

„170 Ideen wurden auf der Grundlage einer Kombination aus wissen­schaft­lichem Wert, Innovations­bereitschaft und poten­ziellen gesellschaft­lichen Auswir­kungen ausgewählt“, erklärt Sergio Bertolucci, Vorsitzender des Attract-Ausschusses. „Die Idee ist, den Prozess der Entwicklung bahn­brechender Techno­logien zu beschleunigen und sie zur Bewält­igung der wichtigsten gesell­schaftlichen Heraus­forderungen einzusetzen.“

Einzelphotonen-Bildsensoren für sichtbares Licht in Wissenschaft und Technologie sollen die Grundlagen für transformative Veränderungen in der Schwach­licht­bild­verarbeitung schaffen. Dieses Projekt zielt darauf ab, Einzel­photonen-Kameras für sicht­bares Licht zu entwickeln, die sich für adaptive Optik­systeme sowie Spektroskopie- und Bild­gebungs­anwendungen mit niedrigem Licht­niveau eignen. Die Abbildungs­leistung solcher Sensoren wäre nur durch die Photonen­absorption im Halbleiter und die Quanten­beschaf­fenheit des Lichts begrenzt. Durch die Erkennung und Zählung jedes einzelnen Photons ohne zusätz­liches Rauschen könnten diese Sensoren die ultimative Bildqualität bieten – und uns helfen, das Unbekannte zu sehen und zu entdecken.

Von der Augmented Reality bis hin zu intelligenten Sensoren und Geräten werden viele der 170 ausgewählten Ideen disruptive Techno­logien entwickeln, die zur Verbesserung der klinischen Diagnose, der Gesundheits­überwachung und der personali­sierten Behandlung von Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Malaria sowie von Herz- und neuro­logischen Erkrankungen beitragen könnten.

Die 170 geförderten Projekten sind in vier große Kategorien unterteilt: Daten­erfassungs­systeme und Computer, Front- und Backend-Elektronik, Sensoren sowie Software und Integration. Die meisten – 64 % – werden Technologien der nächsten Generation mit Sensoren entwickeln.

Die Projekte haben ein Jahr Zeit, um zu zeigen, dass ihre Ideen weitere Investi­tionen wert sind, und werden ihre Ergebnisse auf einer Konferenz im Herbst 2020 in Brüssel vorstellen. Während der einjährigen Entwicklungs­phase werden Geschäfts- und Innovations­experten die Teams dabei unter­stützen, heraus­zufinden, wie ihre Techno­logien in Innova­tionen mit hohem Markt­potenzial umgesetzt werden können.

Weitere Mitglieder des Konsortiums sind unter anderem das Europä­ische Labor für Molekular­biologie EMBL, die Europäische Synchrotron­strahlungs­anlage ESRF, der European XFEL und das Institut Laue-Langevin.

Eso / od

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