Membrane als „Dosentelefon“
Zellmembrane können mechanische Krafteinwirkungen mit Schallgeschwindigkeit weiterleiten.
Für Zellen ist ein schneller Informationsaustausch lebensnotwendig. Mittels Computersimulationen fanden Wissenschaftler nun heraus, dass sich Informationen in Form von Kraftimpulsen, in der Zellmembran über bestimmte Distanzen mit Schallgeschwindigkeit ausbreiten. Die Forscher aus Kolumbien und Deutschland vermuten, dass die Membranen diese Kraftimpulse wie ein Dosentelefon innerhalb der Zelle weiterleiten.
Abb.: Membranen: Das Dosentelefon der Zelle? (Bild: Dimj / Shutterstock.com)
Membranen sind unerlässliche Bestandteile aller Organismen: Sie bilden die Hülle für die lebenswichtigen Moleküle innerhalb der menschlichen Zelle. Diese Hülle besteht aus unterschiedlichen Molekülen wie einer doppelten Lipidschicht und Proteinen, die in dieser Lipidschicht eingebettet sind. Dieser Membranaufbau schützt die Zelle und sorgt für einen gut kontrollierten Informationsaustausch zwischen dem Inneren und Äußeren der Zelle. Als Schutzhülle sind die Membranen aber auch verschiedenen molekularen Kräften ausgesetzt: So werden sie konstant gezogen oder eingedrückt, während die Zellen sich teilen, bewegen oder absterben.
Eine große Frage war bisher, ob sich Informationen über mechanische Krafteinwirkungen innerhalb der Membranen ausbreiten wie Schallwellen. Nun gingen Camilo Aponte-
Die genaue Nachverfolgung dieser Kräfte stellte die Forschung bislang vor große Probleme. Aponte-
Ein schneller Informationsaustausch zwischen verschiedenen Zellen ist für das Gewebe, egal ob Gehirn oder Muskel, lebenswichtig. Die Wissenschaftler nehmen an, dass mit dieser Art der Informationsweiterleitung die Membran als eine Art Dosentelefon der Zelle fungiert. Wie und warum die Membran tatsächlich auf diese Weise Information ultraschnell weiterleitet, ist Aufgabe für zukünftige experimentelle Studien.
HITS / DE