Messbare Sicherheit bei der Datenübertragung
Neue Forschungsgruppe „FastPhoton“ in Jena widmet sich der Quantenkommunikation.
Egal ob an der Supermarktkasse, beim Online-
Aktuell werden Daten häufig über Glasfaserkabel mit Licht übertragen. Dabei verwendet man für jedes Bit eine enorme Menge Photonen, da die Teilchen auf diese Weise gut detektiert und verstärkt werden können. „Gelänge es aber, die Informationen in einzelnen Photonen zu übermitteln, dann kommen die Quanteneigenschaften der Teilchen zum Tragen, die rein physikalische Verschlüsselungsmethoden ermöglichen“, sagt Falk Eilenberger von der Uni Jena. „Sicherheitstechnisch bedeutet das eine enorme qualitative Verbesserung. Denn ein Photon lässt sich nur genau einmal vermessen und ist somit nur für genau einen Empfänger lesbar - ein Zugriff von außen wäre nicht möglich beziehungsweise bliebe nicht unentdeckt. Sogar der Betreiber der Infrastruktur kann keine Daten herausziehen. So wird Sicherheit messbar.“
Die physikalischen Prinzipien für ein solches Vorgehen sind bereits seit einigen Jahrzehnten bekannt und bewiesen. Nun gilt es, konkrete potenzielle Anwendungen unter die Lupe zu nehmen. Elementar hierfür sind geeignete Einzelphotonenquellen, die die notwendigen Photonen mit präzise definierten Eigenschaften produzieren. Auf deren Entwicklung, Verbesserung und Integration wollen sich die Wissenschaftler im Rahmen der Forschergruppe besonders konzentrieren. „Für Quantenkommunikation über sehr lange, interkontinentale Distanzen müssen die Lichtquellen auf Satelliten im All zum Einsatz kommen. Daher brauchen wir miniaturisierte Systeme, die auch unter extremen Bedingungen und nicht nur in einer sterilen Laborumgebung funktionieren“, erläutert Christian Helgert, ebenfalls Uni Jena. „Optisch sind wir hierbei auf einem guten Weg — erste wenige Zentimeter große Einzelphotonenquellen, die auf 2D-Materialien basieren, haben wir bereits entwickelt.“
Der Fokus liege nun vor allem auf der elektronischen Integration solcher Systeme, um sie auch kosteneffizient gestalten zu können. „Die Kooperation zwischen Jena und Ilmenau ist hierfür ideal, denn wir haben die Expertise im optoelektronischen Bereich — die Kollegen von der TU sind spezialisiert auf Hochleistungselektronik in rauer Umgebung“, sagt Eilenberger. Trotz der erheblichen Fortschritte auf dem Gebiet der Quantenkommunikation gehen die Jenaer Experten davon aus, dass es noch einige Jahre dauern wird, bis Endnutzer Informationen auf diese Art und Weise austauschen. Dann aber könnten solche Systeme, die auf Einzelphotonen basieren, als sichere Alternative bei der Übertragung hochsensibler Daten zum Einsatz kommen.
FSU / RK
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