13.11.2013

Neues Kompetenzzentrum für Nanosystemtechnik

Kieler Universität erhält Förderung für neues Zentrum, das auch wirtschaftliche Innovationen unterstützen soll.

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) baut ihr Nanolabor zu einem Kompetenzzentrum Nanosystemtechnik aus. Das Land Schleswig-Holstein fördert das Projekt mit knapp 1,3 Millionen Euro. In der neuen Serviceeinrichtung können Wissenschaft und Industrie intensiver zusammenarbeiten als zuvor, um beispielsweise neue Materialien herzustellen. CAU-Präsident Gerhard Fouquet, Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und Eckhard Quandt, Koordinator des Kompetenzzentrums, gaben dafür am 11. November den „Startschuss“ an der Technischen Fakultät.

Abb.: (v.l.) Rodrigo Lima de Miranda, Minister Reinhard Meyer, Eckhard Quandt, Koordinator des Zentrums, Hans-Hartmut Euler, Leiter des Abteilung Technologie im Ministerium, und CAU-Präsident Gerhard Fouquet im Reinraum des Kieler Nanolabors (Bild: Schimmelpfennig / CAU)

In den fünf Jahren seit der Eröffnung des Kieler Nanolabors wurden in vielen drittmittelgeförderten Forschungsvorhaben wesentliche Grundlagen für neue Werkstoffe und Anwendungen als Sensoren oder Aktuatoren geschaffen. Zu den größten Erfolgen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Nanolabor arbeiten, zählt zum Beispiel die Entwicklung von Dünnschichtstents für die Neurologie, die zu einer Ausgründung geführt hat. Die winzigen Stützröhrchen können für die Behandlung krankhafter Gefäßveränderungen im Gehirn eingesetzt werden.

Zahlreiche weitere zukunftsweisende Projekte, die das Bundesforschungsministerium und die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanzieren, wären ohne das Kieler Nanolabor nicht denkbar. So auch der Sonderforschungsbereich 855 „Magnetoelektrische Verbundwerkstoffe – biomagnetische Schnittstellen der Zukunft“. Allein dort arbeiten über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Promovierende und Studierende an neuen Sensoren, die kleinste Magnetfelder messen können. Neue medizinische Untersuchungen, aber auch die gedankliche Steuerung von Prothesen sollen so perspektivisch erforscht werden.

Als Kompetenzzentrum soll das Labor nun die zentrale Anlaufstelle für schleswig-holsteinische Unternehmen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sein, die Projektideen in die Tat umsetzen wollen. Zwar war es schon vor dem Ausbau offen für die Wirtschaft, aber ohne festes Personal boten die 300 Quadratmeter Hochtechnologie noch nicht das ideale Umfeld für interessierte Firmen sowie wissenschaftliche Partnerinnen und Partner. Zwei Service- und zwei Projektstellen sollen das nun ändern. Sie übernehmen nicht nur die aufwändige Wartung der etwa 10 Millionen Euro teuren Instrumente: „Großes Know-how ist für den Betrieb des Kieler Nanolabors erforderlich. Unsere neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen dieses Wissen jetzt in Prozesse um, mit denen neue Projekte effizient verwirklicht werden können“, sagte Koordinator Quandt.

Auch technisch kann das Nanolabor dank der Unterstützung noch einmal aufrüsten: Zu dem Paket gehört eine hochmoderne Beschichtungsanlage, mit der ultradünne Schichten hergestellt werden können. Ziel ist es, Materialsysteme mit völlig neuen Eigenschaften für die Medizintechnik und andere Anwendungsbereiche zu entwickeln.

CAU / DE

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