Nicht zum Reinbeißen
Leistungsstarke Halbleiter-Membran-Laser in Diamant-Sandwich-Bauweise.
Herkömmliche Halbleiterlaser eignen sich besonders gut zum Einbau in komplexe Geräte, da sie sehr kompakt sind. Sie erreichen jedoch nicht die Leistung anderer Lasersysteme, und ihr Strahl ist nicht so gut fokussierbar. Eine wichtige Verbesserung brachte die Erfindung des Festkörper-
Abb.: Eine Halbleitermembran zwischen zwei runden Diamantscheibchen (Bild: H. Kahle)
An den Instituten für Halbleiteroptik und Funktionelle Grenzflächen (IHFG) und für Strahlwerkzeuge (IFSW) suchten Forscher daher nach einem Weg, um Halbleiter-
Hierfür isolierten die Doktoranden Hermann Kahle (IHFG) und Cherry May Mateo (damals IFSW) mit nasschemischen Verfahren die auf dem Trägersubstrat hergestellte laseraktive Zone. Die Halbleitermembran, insgesamt nur ein Achtzigstel so dick wie ein menschliches Haar, kann überhaupt nur in einer Flüssigkeit aufbewahrt werden. Dann wurde es spannend, denn es galt, die Membran auf einen der nur vier Millimeter großen und 0,5 Millimeter dicken Diamanten zu platzieren, und zwar an einem Stück, mittig und absolut glatt. „Wir brauchten sehr ruhige Hände, viel Geschick und Geduld, denn wenn die Halbleitermembran erst einmal angeheftet ist, kann man sie nicht mehr entfernen, ohne sie zu zerstören“, erklärt Hermann Kahle.
Nach etlichen Versuchen war das Diamant-
Für das Forscherteam fängt die Detailarbeit jetzt freilich erst an: „Wir werden künftig neue Laser realisieren können, die in der kompakten Halbleiterklasse bisher undenkbar waren“, hofft Kahle. Das dürfte zum Beispiel Mediziner freuen: Mittelfristig könnte ein neuer Laser für die photodynamische Therapie zur Verfügung stehen, dessen Wellenlänge passend zum verwendeten lichtaktiven Medikament eingestellt werden kann. Zudem kann der Lichtbereich von Halbleiterlasern um neue Farben wie Gelb oder Orange erweitert werden. Mit anderen Halbleitermaterialien lassen sich nun auch blaue Membran-
U. Stuttgart / DE