09.07.2025

Nobelpreisträger starten Ukraine-Petition

Die neue Website peace4europa.org sammelt Unterschriften für die Verwendung eingefrorener russischer Mittel zum Wiederaufbau der Ukraine.

Anfang März besuchten die beiden Physik-Nobelpreisträger Ferenc Krausz und Serge Haroche die Städte Kiew und Charkiw, um ihre Solidarität mit der vom Krieg heimgesuchten Bevölkerung zu bekunden. Über diesen Besuch hat die Hilfsorganisation Science4People auf der Petitionswebsite nun einen Film veröffentlicht. Die beiden Physiker verbinden diese Eindrücke mit einem Appell an die europäischen Regierungen, die eingefrorenen russischen Gelder für den Wiederaufbau der Ukraine zu verwenden. Insgesamt 131 Nobelpreisträger haben den Aufruf unterzeichnet, auf der Petitionswebsite kann sich jeder anschließen.

„Nobel Laureates’ Joint Appeal for Transfer of Russian Sanctioned State...
„Nobel Laureates’ Joint Appeal for Transfer of Russian Sanctioned State Assets for Ukraine’s Recovery and Compensation“
Quelle: peace4europa.org / science4people.org

„Wir werden uns für immer an unsere Erlebnisse während dieser Reise erinnern“, erklärt Krausz. „Die Gefahr durch Bomben und Drohnen war allgegenwärtig“, erinnert sich der Nobelpreisträger. „Das dumpfe Geräusch der Explosionen abgefangener Raketen und Drohnen in der Ferne machte uns bewusst, dass wir uns mitten in einem Krieg befanden.“ In der Nacht bevor Krausz und Haroche Kiew verließen, um mit dem Zug nach Budapest zurückzufahren, erfuhren sie, dass eine Rakete ein Hotel in Kryvyi Rih getroffen hatte, in dem Freiwillige einer humanitären Organisation – Bürger aus der Ukraine, Großbritannien und den USA – untergebracht waren. Fünf Menschen wurden getötet und mehr als ein Dutzend schwer verletzt. Es war ein russischer Angriff auf zivile Infrastruktur, heißt es in der Erklärung, ein Ziel ohne jegliche militärische Bedeutung, ein Kriegsverbrechen.

Engagements von Nobelpreisträgern

Maike Pfalz • 9/2024 • Seite 14

Erinnerung und erneute Warnung

Serge Haroche und Ferenc Krausz • 5/2025 • Seite 16

Ein bewegender Kampf für die Freiheit

Science4People / Kerstin Sonnabend • 11/2024 • Seite 12

Gegen Kriegsverbrechen

Um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen, präsentierten die beiden Forscher einen von 131 Nobelpreisträgern unterzeichneten Appell. Darin wird die Freigabe von rund 200 Milliarden Euro an eingefrorenen Geldern gefordert, die die Russische Föderation bei europäischen Banken hat, um den Wiederaufbau der Ukraine zu finanzieren und die Opfer des Krieges zu entschädigen.

Mit ihrem Film machen die beiden Forscher auf die dramatischen Umstände aufmerksam und vermitteln aus erster Hand ihre Eindrücke von der Lage in den umkämpften Gebieten. Für die beiden Wissenschaftler steht fest, dass die ukrainische Frontlinie das Bollwerk der Freiheit Europas ist. „Wenn dieses Bollwerk nicht gesichert wird, wenn Russland nicht durch ein faires und durchsetzbares Friedensabkommen mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine zur Achtung der Grenzen gezwungen ist, gibt es keine Freiheit für die Ukraine und keinen dauerhaften Frieden in Europa“, ist Krausz überzeugt. [S4P / dre]

Anbieter

Science4people (S4P), Prof. Ferenc Krausz am MPQ

Hans-Kopfermann-Str. 1
85748 Garching bei München
Deutschland

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