30.05.2018

OLEDs mit ultrastabilem Glas

Emissionsschicht aus Spezialglas steigert Effizienz und Stabilität von organischen Leuchtdioden.

Organische Leuchtdioden (OLEDs) sind mittler­weile weit genug entwickelt, um erste kommerzielle Produkte erfolgreich im Markt zu etablieren. Um weitere Markt­segmente zu erschließen und insbesondere neue Anwendungs­möglichkeiten (Beleuchtung im Automotive-Bereich, Mikro­displays, Head-mounted-Displays, etc.) zu ermöglichen, muss die OLED-Technologie in Hinblick auf ihre Langzeit­stabilität weiterhin verbessert und gleichzeitig die Licht­ausbeute maximiert werden. Momentan erreicht man den intrinsischen Fortschritt in der Leistungs­fähigkeit einzig durch kontinuierliche Material­entwicklung.

Abb.: Schema der OLEDs (Bild: J. Ráfols-Ribe, P.-A. Will)

Wissenschaftler der Universitat Autònoma de Barcelona und der Technischen Universität Dresden stellen jetzt eine Möglichkeit vor, die Leistungs­fähigkeit von OLEDs durch ultra­stabile Gläser zu verbessern. Wie die Forscher in einer detaillierten Studie nachweisen, lässt sich sowohl die Effizienz als auch die Betriebs­stabilität für vier verschiedene phosphores­zierende Emitter deutlich erhöhen: im Mittel über 15 Prozent für beide Parameter und alle Materialien. Um diese Ergebnisse zu ermöglichen, haben sie die Emissions­schichten als ultra­stabile Gläser hergestellt. Hierbei handelt es sich um eine Wachstums­bedingung, bei der die thermo­dynamisch stabilsten amorphen Fest­körper entstehen.

Diese Entdeckung ist insbesondere bedeutsam, da dieses Konzept weder von einer Weiter­entwicklung von Materialien noch einer Optimierung der Bauteil­architektur Gebrauch macht. Beide genannten sind die konventionellen Ansatz­punkte für Leistungs­verbesserungen. Das vorgestellte Konzept kann universell in jedem spezifischen OLED-Schicht­stapel untersucht und optimiert werden, was durch die OLED-Industrie gleicher­maßen begrüßt werden wird.

Insbesondere lässt sich die Entwicklung von TADF-Emittern (thermally activated delayed fluorescence), welche momentan sehr große Auf­merksam­keit genießt, durch diesen Ansatz weiter vorantreiben. Weiterhin ist es denk­bar, dass die positiven Veränderungen durch das Herstellen von ultra­stabilen Gläsern, welche durch die Wissen­schaftler auf Prozesse auf der Nano­meter­skala zurückgeführt werden konnte, auch auf andere grund­legende physikalische Eigenschaften (z.B. Transport, Ladungs­separation, Energietransfer) über­tragen werden können.

TU Dresden / DE

Anbieter des Monats

Dr. Eberl MBE-Komponenten GmbH

Dr. Eberl MBE-Komponenten GmbH

Das Unternehmen wurde 1989 von Dr. Karl Eberl als Spin-off des Walter-Schottky-Instituts der Technischen Universität München gegründet und hat seinen Sitz in Weil der Stadt bei Stuttgart.

Veranstaltung

Spektral vernetzt zur Quantum Photonics in Erfurt

Spektral vernetzt zur Quantum Photonics in Erfurt

Die neue Kongressmesse für Quanten- und Photonik-Technologien bringt vom 13. bis 14. Mai 2025 internationale Spitzenforschung, Industrieakteure und Entscheidungsträger in der Messe Erfurt zusammen

Meist gelesen

Themen