02.03.2023

OpenSuperQPlus: Erweiterung des europäischen Quantencomputer-Projekts

Ziel ist die Entwicklung eines Quantencomputers mit tausend Qubits.

Am 1. März startete OpenSuperQPlus. Das europäischen Quantencomputer-Projekt vereint 28 europäische Forschungs­partner aus zehn Ländern mit dem Ziel, einen Tausend-Qubit-Quantencomputer zu entwickeln. Die Kooperation führt das Projekt OpenSuperQ weiter und bindet zahlreiche neue Partner ein. Beteiligt sind jetzt die zentralen Einrichtungen der nationalen Initiativen in den Niederlanden, Frankreich, Finnland, Deutschland, Ungarn und Schweden sowie Start-ups für Quantencomputer und viele andere wichtige Akteure auf diesem Gebiet. Das wird vom Forschungs­zentrum Jülich koordiniert.

Abb.: Der Kryostat des OpenSuperQ-Quanten­computers am Forschungs­zentrum...
Abb.: Der Kryostat des OpenSuperQ-Quanten­computers am Forschungs­zentrum Jülich. (Bild: S. Kreklau, FZ Jülich)

Im Rahmen der Partnerschaft wurde eine ehrgeizige sieben­jährige Agenda vereinbart, die zu einem Quantencomputer mit tausend Qubits führen soll. Die erste Phase „OpenSuperQPlus 100“ soll innerhalb von dreieinhalb Jahren mehrere Quanten­computer-Systeme zur Evaluierung von Hard- und Software sowie ein benutzer­orientiertes Hundert-Qubit-System für erste Quanten­anwendungen einführen. In der zweiten Phase stehen dann die kritischen Komponenten und techno­logische Entscheidungen auf dem Plan, die zur Realisierung des Tausend-Qubit-Systems erforderlich sind.

OpenSuperQPlus wird von der Europäischen Union mit zwanzig Millionen Euro durch einen speziellen Quantum Grant innerhalb des europäischen Forschungs­rahmen­programms Horizon Europe gefördert. Eine besondere Bedeutung gewinnt das Projekt zudem durch Synergie­effekte, die sich aus der Verschmelzung lokaler und nationaler Initiativen ergeben.

„Wir bringen europäische Spezialisten für alle Komponenten eines solchen Quanten­computer­systems in einem einheit­lichen Rahmen zusammen, sei es im öffentlichen oder privaten Sektor“, erklärt Koordinator Frank Wilhelm-Mauch vom Forschungs­zentrum Jülich. „Die techno­logische Heraus­forderung ist enorm. Um die Fehlerrate in Quanten­computern zu minimieren und diese Systeme zu skalieren, ist die Zusammen­arbeit aller Akteure erforderlich, die das hervor­ragende Quanten-Ökosystem in Europa derzeit zu bieten hat.“

Wie schon das Vorgänger­projekt OpenSuperQ zielt auch die Fortsetzung durch OpenSuperQPlus auf einen vielseitig einsetz­baren Quantencomputer „Made in Europe“. Erste konkrete Anwendungen sind auf dem Gebiet der Quanten­simulation für die chemische Industrie und die Material­wissen­schaften sowie in der Lösung von Optimierungs­problemen und Aufgaben des maschinellen Lernens zu erwarten.

FZ Jülich / RK

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