21.12.2018

Pionier der Plasmabeschleunigung kommt ans DESY

Wim Leemans vom Berkeley Lab in den USA über­nimmt den Beschleu­niger­bereich.

Wim Leemans wird neuer Direktor des Beschleuniger­bereichs beim DESY. Leemans, gebürtiger Belgier, ist zur­zeit Direktor des Forschungs­bereichs für Beschleu­niger­techno­logien und ange­wandte Physik am Berkeley Lab in Kali­fornien und Leiter des Berkeley Lab Laser Accele­rator Center. „Leemans ist eine der profi­lier­testen Führungs­persön­lich­keiten in der Beschleu­niger­forschung und eine Kory­phäe in der Ent­wick­lung zukunfts­wei­sender Laser-Plasma­beschleu­niger. Wir sind stolz und glück­lich, einen inter­natio­nalen Spitzen­wissen­schaftler dieses Kalibers bei DESY an Bord zu haben“, sagt Helmut Dosch, Vor­sitzender des DESY-Direk­to­riums. „Das ist ein großer Gewinn für DESY, die Helm­holtz-Gemein­schaft und die deutsche Wissen­schaft insge­samt.“

Abb.: Wim Leemans kommt vom Berkeley Lab in Kali­fornien ans DESY (Bild: P....
Abb.: Wim Leemans kommt vom Berkeley Lab in Kali­fornien ans DESY (Bild: P. Mueller, Berkeley Lab)

Leemans zog es früh in seiner Karriere nach Kalifornien: Seine Doktor­arbeit in der Elektro­technik schrieb er an der Univer­sity of California in Los Angeles. Anschlie­ßend arbeitete er insge­samt 27 Jahre am Berkeley Lab und hat in dieser Zeit das Laser-Beschleu­niger­programm des Forschungs­zentrums etab­liert und zu welt­weiten Ansehen gebracht. So konnte sein Team am BELLA Center erst­malig mit einem Laser-Plasma-Beschleu­niger Elek­tronen auf ein Giga-Elek­tronen­volt beschleu­nigen, stellte später den Rekord von 4,2 GeV Energie­gewinn in einer Beschleu­nigungs­stufe auf und zeigte erst­mals, dass eine mehr­stufige Beschleu­nigung mit Plasma­beschleu­nigern möglich ist. Für seine Forschungs­arbeiten wurde Leemans mehr­fach mit Wissen­schafts­preisen aus­ge­zeichnet.

„Die Gewinnung von Leemans zeigt, wie attraktiv Deutsch­land als Forschungs­standort ist. Die forschungs­poli­tischen Ent­schei­dungen der letzten Jahre, insbe­sondere das Wissen­schafts­frei­heits­gesetz, tragen Früchte“, sagt Volkmar Dietz, Leiter der Unter­abtei­lung „Groß­geräte und Grund­lagen­forschung“ im Bundes­forschungs­minis­terium. „Es ist DESY mit diesem Coup gelungen, einen welt­weit aner­kannten und heraus­ragenden Wissen­schaftler nach Europa zurück­zu­holen. Und es ist für die Zukunft der wissen­schaft­lichen Groß­geräte­land­schaft in Deutsch­land wichtig, dass wir uns gerade in der Beschleu­niger­ent­wick­lung gut auf­stellen.“

„Die Rekrutierung eines international so renommierten Forschers wie Wim Leemans ist auch Aus­druck von DESYs enga­gierter und welt­weiter Personal­gewin­nungs­strategie. Spitzen­forschung ist nur möglich, wenn wir inter­national die besten Talente gewinnen und ihnen vor Ort exzel­lente Arbeits­bedin­gungen an einem welt­offenen Zentrum bieten können. In Zukunft wollen wir – gemein­sam mit Wim Leemans – an diesen Erfolg anknüpfen“, erklärt Christian Harringa, DESYs Adminis­tra­tiver Direktor.

Leemans tritt sein Amt bei DESY am 1. Februar 2019 an. Er folgt damit Rein­hard Brink­mann, der die Posi­tion des Beschleu­niger­direktors seit Juli 2007 inne­hat und nun auf eigenen Wunsch als Leitender Wissen­schaftler in die DESY-Beschleu­niger­forschung zurück­kehrt. Hier möchte Brink­mann insbe­son­dere beim Zukunfts­projekt PETRA IV, aber auch in der Erfor­schung neu­artiger Beschleu­niger­konzepte Akzente setzen. „Rein­hard Brink­mann hat ent­schei­dend zum Erfolg DESYs bei­ge­tragen, von seinen weg­weisen­den Beiträgen zum HERA-Beschleu­niger bis zum erfolg­reichen Bau und Inbetrieb­nahme des supra­leitenden Linear­beschleu­nigers des European XFEL“, betont Dosch. „Ich danke Rein­hard dafür sehr herz­lich und freue mich auf seine weitere erfolg­reiche Arbeit für DESY.“

DESY / RK

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