Planck in Kiel
Das Max-Planck-Museum in Kiel feiert sein zehnjähriges Bestehen.
Alexander Pawlak
Die meiste Zeit lebte und wirkte Max Planck in Berlin, aber seine enge Bindung an Kiel hat er Zeit seines Lebens nicht verloren. Dort wurde er am 23. April 1858 geboren. 1867 zog die Familie Planck nach München, aber Max Planck kehrte 1885 in seine Geburtsstadt zurück, um dort seine erste Professur für theoretische Physik anzutreten.
Kiel machte seinen großen Sohn 1947 zum Ehrenbürger, Planck war zudem Ehrensenator der dortigen Christian-Albrechts-Universität. Ein Gedenkstein in der Küterstraße erinnert an Max Planck, genauso wie ein neues Denkmal im Ratsdienergarten, das durch die Kieler Rotary Clubs gestiftet wurde. Er ist Namensgeber einer Schule, und seit 2014 werden herausragende internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Nano- und Oberflächenwissenschaften mit der Diels-Planck-Medaille ausgezeichnet.
Der Initiative von Michael Bonitz, Professor für theoretische Physik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), ist es zu verdanken, dass Max Planck nicht nur Namensgeber ist, sondern sein Leben und Werk auch mit einer ständigen Ausstellung gewürdigt wird. Erste Exponate waren bereits seit 2013 im Physikzentrum der CAU zu sehen, darunter eine Kopie seiner Nobelpreis-Urkunde, Briefe aus seiner Kindheit und die Wanderausrüstung von Planck, der ein begeisterter Bergsteiger war.
Die Sammlung wuchs und nach einer Neugestaltung konnte das Kieler Max-Planck-Museum am 14. Dezember 2013 eröffnet werden konnte, passenderweise am Jahrestag von Plancks Präsentation seiner Quantenhypothese bei einer Sitzung der DPG am 14. Dezember 1900 in Berlin. 1919 erhielt er dafür den Physik-Nobelpreis für 1918.
Das Museum, das im Zuge des Umbaus der Fachbibiliothek Physik erweitert wurde, ist nicht nur als Angebot für Gäste der Stadt gedacht, sondern soll als ein Schaufenster für die Wissenschaft auch Universität und Stadt näher zusammenbringen. Die Ausstellung zeigt neben Fotos und Dokumenten auch einige der wenigen erhaltenen Original-Exponate von Planck – Leihgaben der Familie.
Anschauliche Experimente und Computersimulationen schlagen die Brücke nach heute und sollen nicht zuletzt Schülerinnen und Schülern die Quantenwelt begreifbar machen. „Unsere Pläne gehen über den Unterricht oder trockene Lehrbücher hinaus“, betont Michael Bonitz. Interaktive Elemente sollen verdeutlichen, wie Plancks Entdeckung bis heute sowohl die Nanowissenschaften als auch die alltägliche Mikroelektronik, etwa in Smartphones, bestimmt.
Das zehnjährige Bestehen des Museums wird am 14. Dezember um 17 Uhr im Max-Planck-Hörsaal des Physikzentrums der CAU Kiel gefeiert. Dabei sollen auch neue Exponate vorgestellt werden, die der Familienverband zur Verfügung gestellt hat. Die Feier markiert zudem den Start für das Digitale Planck-Museum, unterstützt durch die Muthesius Kunsthochschule und gefördert mit Mitteln der Max-Planck-Förderstiftung.
Seit 2022 haben mehr als 2000 Dokumente aus dem persönlichen Nachlass des Physikers Max Planck den Weg in die Kieler Max-Planck-Ausstellung gefunden, darunter viele bislang unbekannte Kondolenzschreiben bekannter Persönlichkeiten zum Tode Plancks an seine Frau. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Abteilung für Regionalgeschichte wird der Nachlass nun unter der Leitung des Historikers Oliver Auge und Michael Bonitz erschlossen.
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