Planetenjäger auf Kurs
Europäisches Weltraumteleskop Cheops auf gutem Weg für pünktlichen Start im Jahr 2017.
Gerade einmal anderthalb Jahre nach seiner Auswahl hat das ESA-Projekt Cheops die erste Hürde überwunden. Die Raumfahrtbehörde das das Weltraumteleskop „baureif“ erklärt, es geht also von der Planungs- in die Umsetzungsphase über. Damit stehen die Chancen gut, dass die Mission wie geplant Ende 2017 starten kann.
Abb.: Künstlerische Darstellung des Weltraumteleskops Cheops, das Planeten bei anderen Sternen untersuchen soll. (Bild: C. Carreau, ESA)
Cheops steht für „Characterising Exoplanets Satellite“ – Satellit zur Charakterisierung von Exoplaneten. Mithilfe der Transitmethode soll das Instrument den Durchmesser von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems bestimmen, die von der Erde aus gesehen auf ihrer Umlaufbahn vor ihrem Stern vorbeiziehen. Bei einem solchen Transit deckt der Planet einen kleinen Teil des Sterns ab, dadurch nimmt die scheinbare Helligkeit des Sterns in abhängig von der Größe des Planeten ab. Cheops misst diese geringen Variationen der Lichtintensität ferner Sterne. Daraus können die Astronomen den Durchmesser der Planeten ableiten, die in den beobachteten fremden Sonnensystemen um ihr Zentralgestirn kreisen.
„Cheops ist ein einzigartiges photometrisches Observatorium, das beinahe jeden Bereich am Himmel anpeilen kann“, sagt der wissenschaftliche Leiter der Mission, Willy Benz von der Universität Bern. „Es ist das effizienteste Instrument, um schwach erkennbare Planetentransite zu suchen und zu beobachten. Dies liefert uns neue Einsichten über die Bedingungen von Entstehung und Entwicklung von Planetensystemen.“ Die von dem Satelliten gelieferten Daten sollen auch die Erforschung der Atmosphären von Exoplaneten sowie ihrer potenziellen lebensfreundlichen Eigenschaften ermöglichen.
Cheops ist die erste einer möglichen Reihe von S-Klasse-Missionen der ESA, die innerhalb der vergleichsweise kurzen Zeit von vier Jahren und mit beschränktem Budget realisiert werden sollen. Hauptpartner der ESA ist bei diesem Projekt die Schweiz, außerdem beteiligen sich Belgien, Großbritannien, Italien, Österreich und Schweden an der Mission.
U. Bern / RK