17.12.2015

Planetenjäger Carmenes erfolgreich getestet

Forscher erhoffen sich Informationen über erdähnliche Planeten von dem neuen hochauflösenden Spektrographen.

Nach fünfjährigen Vorarbeiten haben Forscher erstmals das neue Mess­instrument Carmenes am Calar-Alto-Observa­torium in Südspanien getestet. Es besteht aus zwei Spektro­metern, die das sichtbare und infrarote Licht von astronomischen Objekten analysieren können und die beide für die Entdeckung von Planeten naher Sterne optimiert wurden. Carmenes wurde gemeinsam von elf deutschen und spanischen Projekt­partnern geplant und gebaut, darunter das Institut für Astro­physik der Uni Göttingen.

Abb.: Kuppel des 3,5-Meter-Teleskops, Calar Alto, Südspanien, an dem Carmenes getestet wurde. (Bild: Carmenes-Konsortium)

Carmenes ist spezialisiert auf Planeten, die um M-Sterne kreisen. Dabei handelt es sich um kleinere und leucht­schwächere Sterne, die Planeten mit stern­nahen Bahnen angenehme Temperaturen bieten. M-Sterne senden ihr Licht hauptsächlich im nah-infra­roten Bereich des elektro­magnetischen Spektrums aus. Carmenes ist in diesem Bereich so empfindlich wie derzeit kein anderes astronomisches Instrument. Gleichzeitig ist Carmenes in der Lage, aufgrund seiner ausge­klügelten Technologie und extrem hohen Stabilität die kleinsten Bewegungen von Sternen zu messen. Dadurch können die Forscher Rück­schlüsse auf die Existenz des Planeten ziehen.

„Durch die Kombination der Daten beider Spektro­graphen erhalten wir erheblich mehr Informationen als mit ähnlichen Vorgänger­instrumenten“, erläutert Ansgar Reiners vom Institut für Astro­physik der Uni Göttingen. „Das hilft uns, zwischen Flecken auf der Stern­oberfläche und Bahn­bewegungen der Sterne aufgrund der Anwesen­heit von Planeten zu unter­scheiden. Wir hoffen deshalb, dass wir in den kommenden Jahren Dutzende von Planeten entdecken, die möglicher­weise in der Lage sind, Leben zu beher­bergen.“

Die Astrophysiker hoffen, bereits am 1. Januar 2016 die ersten wissen­schaftlichen Daten aufnehmen zu können. Bei der Projekt­entwicklung waren sie unter anderem verant­wortlich für die Anpassung der Spektro­graphen an die wissen­schaftliche Frage­stellung, sowie für die zwei Kleinbus-großen Vakuum­tanks, in denen die Spektro­graphen von äußeren Einflüssen abgeschirmt werden. Darüber hinaus wurde die Software zur Verarbeitung der Daten in Göttingen erstellt. Bei dem Projekt kommen neuartige Kalibrierungs­methoden zum Einsatz, die am Institut für Astro­physik der Uni Göttingen entwickelt wurden.

GAU / RK

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