Plasma als Waffe gegen Krebs
Erste Versuche zur Tumorbehandlung mit unterschiedlichen Plasmen.
Das Greifswalder Leibniz-
Abb.: Forschungsgruppenleiter Sander Bekeschus beim Mikroskopieren von Tumorzellen (Bild: INP / H. Kraudzun)
„Unser Ziel ist, Krebszellen mit einem gut verträglichen Therapieverfahren zu eliminieren. Gleichzeitig wollen wir erforschen, wie das körpereigene Immunsystem aktiviert werden kann“, erläutert Sander Bekeschus, Leiter der Forschergruppe „Plasma-
Von großer Bedeutung seien reaktive Stickstoff- und Sauerstoffverbindungen, sagt Bekeschus. Viele dieser Moleküle kommen im menschlichen Organismus vor und sind auch im Plasma enthalten. Wenn es gelänge, mithilfe dieser freien Radikale die Tumorzellen zu schädigen und wieder für die Immunabwehr sichtbar zu machen, könnten plasmabasierte Verfahren die etablierten Therapien ergänzen, erklärt der Immunologe. „Das wäre für uns ein Durchbruch.“ Durch eine Stimulierung des körpereigenen Abwehrsystems sei es überhaupt erst möglich, Metastasen wirksam zurückzudrängen. An diesen Tochtergeschwülsten sterben neunzig Prozent der Krebspatienten.
„Die an unserem Institut entwickelten medizinischen Plasmageräte werden bereits in vielen Kliniken zur Behandlung von Wundinfektionen und Hauterkrankungen eingesetzt. Jetzt wollen wir mit weiteren Forschungsleistungen dazu beitragen, dass Krebspatienten eine noch wirksamere Therapie erhalten“, sagt Klaus-
Aktuelle Forschungsergebnisse stehen auch im Mittelpunkt des internationalen Workshops „Plasma zur Krebsbehandlung“, der am Dienstag und Mittwoch, 20. und 21. März, erstmals in der Hansestadt Greifswald stattfindet. Gastgeber sind das INP und die Universitätsmedizin Greifswald. Die Organisatoren erwarten rund 120 Wissenschaftler aus 21 Ländern. In den vergangenen Jahren fanden die Tagungen in Paris, Washington und Nagoya statt. Auch Mecklenburg-
INP / DE