Rundes Astro-Jubiläum
Universität Bern feiert ein halbes Jahrhundert Weltraumforschung.
Dieses Jahr feiert die Universität Bern fünfzig Jahre Weltraumforschung. Mehrere Dutzend Berner Instrumente sind an Bord von internationalen Weltraumsonden mitgeflogen, um die Entstehung des Sonnensystems und den Ursprung des Lebens zu ergründen. So das Berner Sonnensegel, das im Rahmen der ersten Mondlandung auf dem Mond ausgerollt wurde. Bei der „Nacht der Forschung“ am 16. September präsentiert eine Ausstellung Höhepunkte der Berner Weltraumforschung.
Abb.: Im Juli 1969 war Apollo 11 auf dem Mond, hier mit dem Sonnenwind-
Die Weltraumforschung an der Universität Bern begann am 27. Oktober 1967 mit einem Testflug der Zenit-
Der erste Höhepunkt folgte schon bald mit der Mondlandung 1969. Das Berner Sonnensegel, das Solar Wind Collector-
Mit der Verfügbarkeit von leistungsstärkeren Raketen und komplexeren Raumsonden verlagerte sich das Forschungsinteresse vom erdnahen Raum immer weiter ins Weltall hinaus. So haben Berner Physiker an der Erforschung der Magnetosphäre mit maßgeschneiderten Massenspektrometern auf Raumsonden beigetragen (GEOS, CLUSTER, POLAR, IMAGE).
Die Universität Bern war zudem an den ESA-
Die Erforschung von Planeten führte zu neuen experimentellen Methoden. Zu den Massenspektrometern kamen hochauflösende Kameras und weitere Instrumente hinzu, die zum Mars und zur Venus flogen (MarsExpress, VenusExpress) – wie aktuell die Berner Kamera CaSSIS an Bord der ExoMars-
Um Erkenntnisse auch über Planeten außerhalb des Sonnensystems zu gewinnen, wurde in Bern zusätzlich eine Forschungsgruppe etabliert. Sie erstellt Modellrechnungen und interpretiert unter anderem Daten von Forschungsteleskopen auf der Erde und im Weltraum. Zudem leiten Berner Weltraumforscher heute sogar die ESA-
Die Berner Weltraumforschung in Zahlen ergibt eine stattliche Bilanz: 25 mal flogen Instrumente mit Raketen in die obere Atmosphäre und Ionosphäre (1967 bis 1993), neun mal auf Ballonflügen in die Stratosphäre (1991 bis 2008), 32 Instrumente flogen auf Raumsonden mit, und ein Satellit wurde gebaut (CHEOPS, Start 2018). Die erfolgreiche Arbeit der Abteilung Weltraumforschung und Planetologie des Physikalischen Instituts wurde durch die Gründung eines universitären Kompetenzzentrums, dem Center for Space and Habitability (CSH), gestärkt. Der Schweizer Nationalsfonds sprach der Universität Bern zudem den Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) PlanetS zu, den sie gemeinsam mit der Universität Genf leitet.
Die Abteilung Weltraumforschung und Planetologie des Physikalischen Instituts nimmt das fünfzigjährige Jubiläum zum Anlass, einen Blick in seine erfolgreiche und spannende Geschichte zu werfen und mit einer Jubiläumsfeier und einer Ausstellung die wichtigsten Stationen der Berner Weltraumforschung zu präsentieren. Die Ausstellung wird an der dritten „Nacht der Forschung“ am Samstag, 16. September gezeigt.
U. Bern / DE