31.01.2023

Schweiz erhält ein neues Zentrum für Photonik

Swiss Photonics Integration Center soll die Schweizer Photonik-Industrie unterstützen.

Im Kanton Aargau entsteht ein neues Technologie­transferzentrum: Das „Swiss Photonics Integration Center“ – Swiss PIC – wird den Wissens­transfer von akademischen Partnern anbieten und sich in den Dienst der Photonik-Industrie stellen. Photonische Systeme werden in zukunfts­gerichteten Industrie­zweigen benötigt, darunter der optischen Kommunikation, der Sensorik, der Entwicklung von Quanten­computern, dem autonomen Fahren, künstlicher Intelligenz sowie erweiterter beziehungs­weise virtueller Realität.

Abb.: Das Technologie­transferzentrum Swiss PIC steht in unmittelbarer...
Abb.: Das Technologie­transferzentrum Swiss PIC steht in unmittelbarer Nach­barschaft des Paul Scherrer Instituts. (Bild: PSI)

Eine komplexe Aufgabe im Bereich der integrierten photonischen Systeme ist die Einbettung in geschlossene Bauteile mit etablierten Schnitt­stellen zu Lichtleiterfasern. Dieses „photonic packaging“ ist eine Voraussetzung, damit die Industrie diese Technologie kommerziell nutzen kann, und einer der Ansatzpunkte von Swiss PIC. „Neben dem photonic packaging sind die derzeit kritischen Schritte die Montage, die Prüfung sowie die Zulassung photo­nischer Systeme“, sagt Kirsten Moselund, Leiterin des Labors für Nano- und Quantentechnologien am Paul Scherrer Institut PSI und Mit­initiatorin des neuen Technologie­transferzentrums. „Swiss PIC wird in all diesen Punkten Expertise entwickeln und sie der Photonik-Industrie anbieten.“

Die Schwerpunkt­bereiche von Swiss PIC werden mikro-optische hybride Photonik­systeme, photonische integrierte Schaltungen sowie die Quantenphotonik sein. Das Zentrum wird vor allem Start-ups, kleinen und mittel­ständischen Unternehmen (KMU) seine Dienste anbieten. Diese werden ein breites Spektrum abdecken: Reine Beratung ist genauso möglich wie das Design oder sogar der Aufbau einer maßge­schneiderten, umfassenden Infrastruktur des photonic packaging, sodass die Kunden Kleinserien­produktionen starten können. Swiss PIC wird neben dem auf Material­analytik spezialisierten „Anaxam“ das zweite Technologie­transferzentrum im Park Innovaare sein.

Die Gründung von Swiss PIC geschieht dank finanzieller Förderung durch das Eid­genössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung und dem Dachverband der Technologie­transferzentren im Bereich fort­schrittlicher Fertigungs­technologien – „Advanced manufacturing technology transfer centers“, AM-TTC. Die Förderung erfolgt zum einen aus Mitteln des ETH-Rats, der den Aufbau des AM-TTC in der Schweiz als Massnahme seiner strategischen Planung 2021 bis 2024 definiert hat. Außerdem erhält Swiss PIC Fördergelder vom Bund. Darüber hinaus erhält Swiss PIC Sachleistungen von Partnern aus Industrie und Forschung. Zu den Gründungs­partnern von Swiss PIC zählen die gemeinnützige Gesellschaft Swiss Photonics, die beim Projektantrag federführend war, das Paul Scherrer Institut PSI, die Ostschweizer Fachhochschule OST sowie die auf integrierte Optik spezialisierten Firmen Ligentec und Polariton Technologies.

„Swiss PIC ist ideal aufgestellt, um Schweizer Industrie­partner sowie Start-ups zu unterstützen und den Technologie­transfer seiner akademischen Partner zu verstärken“, so Moselund. Das Technologie­transferzentrum befindet sich im Aufbau und sucht aktuell Mitarbeitende. „Swiss PIC ist ein weiterer Meilenstein beim Aufbau des Photonic-Clusters, welches wir am Park Innovaare etablieren“, ergänzt Benno Rechsteiner, CEO des Park Innovaare. Industrie-Cluster fördern den effi­zienten Austausch von Wissenschaft und Industrie, sie bringen rasche Innovationen für marktfähige Produkte hervor und optimieren damit die Wert­schöpfungskette von Unternehmen. „Die Ansiedlung des Technologie­transferzentrums Swiss PIC stellt einen attraktiven Mehrwert sowohl für uns als auch für die Region dar und trägt zum Aufbau unseres gesamten Business-Ökosystems bei“, so Rechsteiner.

PSI / JOL

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