Schweiz: Neue Zentren für kollaborative Robotik und Photonik
Wissenschaft und Industrie sollen neue Herstellungs-Technologien gemeinsam weiterentwickeln und industrietauglich machen.
Oftmals finden neue Herstellungstechnologien nicht ihren Weg aus den Forschungslaboren in die industrielle Anwendung. Hier setzt die Initiative zum Aufbau eines Verbunds von Schweizer Technologietransferzentren an, den „Advanced Manufacturing Technologie Transfer Centers“, kurz AM-TTC. Die AM-TTC-Initiative will Infrastrukturen aufbauen und zugänglich machen, die es der Schweizer Industrie – insbesondere den hiesigen KMU – ermöglichen, neue Herstellungstechnologien kennenzulernen, auszuprobieren und in ihre Produktion zu transferieren. Die einzelnen Zentren werden in einer Partnerschaft zwischen der öffentlichen Hand und der Industrie gegründet und finanziert. Die Trägerschaft und die Konsortien der Zentren setzen sich aus Schweizer Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen zusammen. Somit sind diese Zentren gleichzeitig auch Orte, an denen die Partner aus Wissenschaft und Industrie neue Herstellungstechnologien gemeinsam weiterentwickeln und industrietauglich machen können.
Ende November hatten das Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung und die AM-TTC Alliance, der Dachverband der AM-TTC-Initiative, nach einem umfassenden Auswahlverfahren entschieden, zwei Zentren aus den Bereichen der kollaborativen Robotik und der Photonik bis Ende 2024 mit Mitteln in Höhe von insgesamt 6.5 Millionen Franken zu fördern.
Das Swiss Cobotics Competence Center in Biel will die Chancen der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter aufzeigen. Sein Ziel ist es, die Lücke zwischen den theoretischen Fähigkeiten von Robotern und der industriellen Realität zu schließen und somit kollaborative Roboter stärker in die industrielle Anwendung zu bringen. Schweizer Unternehmen erhalten mit dem S3C Zugang zu Know-how und einer Demonstrations- und Testplattform für innovative Cobotic-Lösungen. Neben dem Schweizer Innovationspark Biel/Bienne und der dort ansässigen Swiss Smart Factory gehört auch die Berner Fachhochschule zu den Gründungsmitgliedern des S3C. Und seit dessen Gründung im November 2022 sind bereits viele weitere Partner aus Industrie und Wissenschaft als Mitglieder hinzugekommen.
Das zweite neu gegründete AM-TTC, das Swiss Photonics Integration Center, ist im Schweizer Innovationspark InnovAare angesiedelt. Im Fokus dieses Zentrums stehen optische Komponenten und Systeme, die Photonen transportieren und verarbeiten. Das Swiss PITC wird Anlagen aufbauen, die es ermöglichen, auch kleinste optische Komponenten in größere Systeme oder Geräte zu integrieren und sie zu testen. In der Schweiz gibt es viele Unternehmen und Forschungsgruppen, die neue innovative photonische Komponenten entwickeln und herstellen. Oft haben sie keinen Zugang zu solchen Anlagen. Diese Lücke soll das Swiss PITC schließen, in dem es solche Anlagen zugänglich macht und den Unternehmen hilft, eigene Integrations- und Verpackungslösungen in ihrer Produktion aufzubauen.
EMPA / RK
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