Sonnenstrom im Tank
Neues EU-Projekt soll Durchbruch bei solarer Wasserstofferzeugung bringen.
Das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) koordiniert ein EU-
Abb.: Die Projektpartner haben sich Mitte Januar am HZB getroffen, um den Startschuss zum Projekt zu geben. (Bild: J. Bierbaum / HZB)
Die Photovoltaik deckt heute schon etwa 7,4 Prozent des Nettostrombedarfs, an sonnigen Wochenenden sogar bis zu 50 Prozent. Doch nachts oder bei schlechtem Wetter liefern Solarzellen keinen Strom. Photovoltaikzellen lassen sich jedoch auch mit Elektrokatalysatoren kombinieren, um Wasser in seine Elemente Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten. Dieser solar erzeugte Wasserstoff ist ein vielseitiger Brennstoff, der die Energie des Sonnenlichts in chemischer Form speichert und sie bei Bedarf – z.B. nachts – über eine Brennstoffzelle wieder freisetzen kann. In den letzten Jahren hat die Forschung auf diesem Gebiet große Fortschritte erreicht. Jedoch gibt es – anders als bei der Photovoltaik – noch keinen groß angelegten Technologieansatz, der sich durchgesetzt hat. Das Rennen ist derzeit noch vollkommen offen.
Dies soll das EU-Projekt PECSYS nun schaffen: Das Projekt wird durch das Kompetenzzentrum Photovoltaik (PVcomB) am HZB koordiniert, dabei bringen Partner aus dem Forschungszentrum Jülich, der Universität Uppsala, Schweden, dem Consiglio Nazionale delle Richere, Italien sowie die Unternehmen Solibro Research AB, Schweden und 3SUN, Italien, ihre Expertise ein.
„Die Ziele des Projektes sind ehrgeizig und sehr konkret“, erläutert HZB-
Am PVcomB werden die beteiligten Projektteams Photovoltaikzellen aus unterschiedlichen Materialien (Silizium, Chalkogenide, Tandemsolarzellen aus Perowskit und Silizium) zusammen mit Elektrokatalysatoren und Membranen testen und auch geeignete Versiegelungen entwickeln. Ziel ist es, ein Bauelement aus „einem Block“ zu entwickeln, das auch bei extremen Umweltbedingungen noch einwandfrei funktioniert.
Die beteiligten Projektteams wollen so ein System identifizieren, das sich für die industrielle Produktion eignet. Die Vorführsysteme sollen dann am Forschungszentrum Jülich und/oder bei 3Sun mit einer Gesamtfläche von zehn Quadratmetern stehen und innerhalb von sechs Monaten mehr als zehn Kilogramm Wasserstoff erzeugen. Das Projekt wird von „Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking“ unter der Nummer 735218 gefördert. Joint Undertaking wird unterstützt durch das Horizon 2020 und Innovationsprogramm der europäischen Union, Hydrogen Europe und N.ERGHY.
HZB / DE