Sonnenwind so schwach wie nie - Schutzschicht schrumpft
Der Sonnenwind hat den niedrigsten Wert seit Beginn der wissenschaftlichen Auswertung in den 1960er Jahren erreicht.
Paris (dpa) - Der Sonnenwind hat den niedrigsten Wert seit Beginn der wissenschaftlichen Auswertung in den 1960er Jahren erreicht. Das könnte den natürlichen Schutz vor der Weltraumstrahlung verringern, berichtet die Europäische Raumfahrtagentur ESA auf ihrer Website. Die Abnahme des Sonnenwinds wurde von der Weltraumsonde «Ulysses» gemessen, die gemeinsam von der ESA und ihrem US-Partner NASA betrieben wird.
Mit dem Sonnenwind schrumpft die Heliosphäre, der mehrere Milliarden Kilometer dicke «Schutzgürtel» des Sonnensystems, der wie ein Schirm gegen die kosmische Strahlungen wirkt. Dadurch könnte mehr Strahlung ins Sonnensystem eindringen. Bisher seien jedoch keine Auswirkungen der Strahlung auf die Erde bekannt, erklärten NASA-Forscher. Allerdings müssten Astronauten und Weltraumtechnik besser gegen die Strahlung aus dem All geschützt werden. Der Einfluss der Strahlung auf das Erdklima muss noch erforscht werden. Der Sonnenwind schwanke vermutlich mit Änderungen des Magnetfeldes der Sonne.
Die Sonde «Ulysses» wurde im Oktober 1990 gestartet und hat mehrfach die Sonne umrundet. Sie sendet entgegen den Erwartungen immer noch auswertbare Daten.