Spatenstich am Leibniz-IPHT: Neubau für optische Gesundheitstechnologien
Bund und Land fördern das Bauvorhaben auf dem Beutenberg-Campus in Jena mit insgesamt 29 Millionen Euro.
Das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT) hat letzte Woche mit einem feierlichen Spatenstich den Bau eines neuen Forschungsgebäudes begonnen. Auf 4.680 Quadratmetern entstehen hochmoderne Labore, Büros und ein Konferenzbereich. Der Neubau bietet Raum, um optische Gesundheitstechnologien als Schlüsseltechnologien für die Medizin von morgen weiterzuentwickeln und neue Forschungsfelder wie Infrarot-Biospektroskopie und Quantenbiophotonik auszubauen. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant, die Inbetriebnahme für 2028.

„Am Leibniz-IPHT verfolgen wir das Ziel, Gesundheitstechnologien ganzheitlich voranzutreiben: Technologien, die nicht nur die Medizin verändern, sondern auch sichere Medikamente, gesunde Lebensmittel und eine saubere Umwelt ermöglichen“, sagt Jürgen Popp, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT und Professor der Universität Jena. „Dazu erweitern wir unser Portfolio um die Infrarot-Biospektroskopie, die label-freie Analysen von Körperflüssigkeiten, Zellen und Geweben erlaubt, sowie um die Quantenbiophotonik, die Quantentechnologien für biomedizinische Anwendungen erschließt. Künstliche Intelligenz verbindet diese Forschungsfelder und trägt entscheidend dazu bei, Diagnostik präziser, schneller und individueller zu machen. So leistet die Biophotonik-Forschung am Leibniz-IPHT einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung optischer Gesundheitstechnologien und stärkt die internationale Sichtbarkeit von Jena und Thüringen auf diesem Gebiet.“
Ministerpräsident Mario Voigt betont: „Forschung braucht Räume – und genau deshalb investieren wir in Jena in modernste Labore und Infrastruktur, die Maßstäbe setzen. Mit dem neuen Biophotonik-Zentrum stärken wir das Leibniz-IPHT als Leuchtturm, Brücke und Motor für Innovationen im Grünen Herzen Deutschlands. Hier entstehen Technologien von morgen, die unser aller Leben verbessern und die schnell den Weg aus dem Labor hin zu den Patientinnen und Patienten finden werden.“
Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche erklärt: „Der Neubau fügt sich ein in die traditionsreiche Geschichte des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Jena, wo Licht in allen seinen Facetten erforscht, verstanden und nutzbar gemacht wird. Der Biophotonik-Neubau wird ein neues sichtbares Zeichen für die Zukunft der optischen Technologien und ihrer Anwendung in der Biomedizin.“
Prof. Thomas Pertsch, Vizepräsident für Forschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena, betont: „Die enge Vernetzung von Universität und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Leibniz-IPHT ist ein Markenzeichen des Wissenschaftsstandorts Jena. Wie sehr wir dabei aufeinander bauen – wissenschaftlich wie strukturell – zeigen gemeinsame Berufungen von Professorinnen und Professoren, zahlreiche Forschungskooperationen und nun auch der Biophotonik-Neubau.“
Das neue Gebäude soll auch den wissenschaftlichen Austausch stärken: Ein Konferenzbereich für bis zu 120 Personen bietet Platz für internationale Workshops und Symposien, darunter den etablierten Karriereworkshop Women in Photonics, mit dem das Leibniz-IPHT seit Jahren erfolgreich Nachwuchstalente nach Jena holt und vernetzt. [L-IPHT / dre]