Terahertz-Technik warnt vor Briefbomben
Neuer Postscanner kann Gefahrstoffe oder Drogen in Briefen und Paketen besser aufspüren als bisher.
Brief- und Paketbomben sind in der heutigen Zeit eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Neben der Erkennung von Sprengstoffen sind Einrichtungen wie zum Beispiel Justizvollzugsanstalten aber auch an der Detektion von Drogen oder Betäubungsmitteln interessiert. Eine bessere Überprüfung von Postsendungen ist daher geboten – und zwar ohne das Briefgeheimnis zu verletzen. Auf der Terahertz-Technologie basierende Postscanner sind im Gegensatz zu Röntgenscannern eine überall einsetzbare Lösung, denn sie arbeiten mit für den Menschen unbedenklichen Terahertz-Wellen. Daher sind sie an nahezu jedem Ort einsetzbar.
Abb.: Das Messergebnis des „T-Cognition 2.0“ wird auf dem Monitor in einem ersten Schritt in roten bzw. grünen Punkten dargestellt (Fund bzw. kein Fund). Per Mouse-Over-Funktion wird bei einem Fund zusätzlich der identifizierte Stoff angezeigt. (Bild: IPM)
Röntgenscanner, wie man sie etwa von Flughäfen her kennt, verursachen erheblich mehr Aufwand, da unter anderem deren gesundheitsschädliche Strahlung abgeschirmt werden muss. Zudem sind sie nicht in der Lage, Sprengstoffe oder Drogen von anderen, ungefährlichen Substanzen zu unterscheiden. Die breitbandigen Terahertz-Wellen (0,1 bis 4 THz) hingegen analysieren die Inhalte der Briefe anhand ihres materialspezifischen Fingerabdrucks.
Da Terahertz-Wellen durch die in der normalen Umgebung inhärent vorhandene Luftfeuchte beeinflusst werden, erzeugt der neue Terahertz-Postscanner durch eine speziell entwickelte interne Trockenluftflutung, die gerade zum Patent angemeldet wird, eine nahezu Luftfeuchte-freie Messumgebung. Das macht das neue System deutlich leistungsfähiger: Ein spektraler Abgleich erfolgt in lediglich acht Sekunden. Auch die Trefferwahrscheinlichkeit wurde verbessert – durch mathematische Mustererkennung.
Weiterhin wurde ein Wechsel der internen Anregungswellenlänge von 800 Nanometer auf 1550 Nanometer vorgenommen. So wurde eine vollständig glasfasergeführte Verteilung der Pumpleistung möglich, was wiederum höchste Systemstabilität und gleichzeitig einen minimalen Serviceaufwand zur Folge hat. Die seit neuestem einsetzbaren Femtosekunden-Laserquellen bei 1,5 Mikrometer Wellenlänge von Menlo-Systems sind zudem wesentlich kostengünstiger, sie basieren auf einem Erbium-dotierten Faserlaser.
Auf der Messe „Laser World of Photonics“ in München präsentieren das Fraunhofer-IPM und die Hübner GmbH das Gerät auf dem gemeinsamen Stand C1.405.
IPM / DE