Ultrakalte Neutronen in Mainz
Forscher sammeln Erfahrungen für künftige Hocheffizienzquelle in Garching.
In ihrer mehrjährigen Zusammenarbeit zur Herstellung von ultrakalten Neutronen haben Wissenschaftler der TU München und der Uni Mainz ein neues Kapitel aufgeschlagen. Am Forschungsreaktor TRIGA Mainz bauten sie eine zweite Quelle für ultrakalte Neutronen, die nach ersten Tests außerordentliche Ergebnisse liefert. Experimente mit ultrakalten Neutronen sind insbesondere für die physikalische Grundlagenforschung in der Kosmologie und Teilchenphysik von Bedeutung. Zu diesem Zweck werden freie Neutronen stark gekühlt und dadurch in ihrer Bewegung so weit verlangsamt, dass sie in speziellen Gefäßen gespeichert werden können.
Abb.: Eingebaute UCN-Quelle am Strahlrohr C des TRIGA Mainz. (Bild: H.-M. Schmidt, U. Mainz)
In Mainz wurde 2006 die erste Quelle für ultrakalte Neutronen eingerichtet. Aufgrund der Erfahrungen mit dieser Anlage konnte im Rahmen des Exzellenzclusters „Precision Physics, Fundamental Interactions and Structure of Matter“, kurz PRISMA, eine optimierte Quelle am Strahlrohr D des TRIGA Mainz errichtet werden. Sie steht als User Facility auch externen Nutzern zur Verfügung und wird zum Beispiel zur Messung der Lebenszeit des freien Neutrons genutzt. Diese Quelle wird hauptsächlich im Impulsbetrieb betrieben.
Im vergangenen Winter haben die Wissenschaftler am Strahlrohr C die zweite Neutronenquelle eingerichtet. Die Komponenten stammen von der TU München, wurden nach Mainz transportiert und hier innerhalb einer Woche installiert. „Wir haben in den letzten zehn Jahren einiges dazugelernt und das Strahlrohr C in verbesserter Form wieder aufgebaut“, sagte Andreas Frei vom Heinz-
Die Wissenschaftler der TU München nutzen die Tests und Erfahrungen mit der Anlage in Mainz für eine Hocheffizienzquelle, die später an der Forschungs-
„Das neue Strahlrohr liefert hervorragende Ergebnisse, und wir freuen uns zusammen mit unseren Partnern von der TU München, dass der Aufbau in kurzer Zeit so gut gelungen ist“, sagte Tobias Reich von der Uni Mainz. „Wir erwarten in Zukunft zudem neue Erkenntnisse, wie eine Quelle für ultrakalte Neutronen noch weiter verbessert werden kann.“ Die neue Einrichtung am Strahlrohr C steht in den kommenden Jahren ebenfalls anderen Forschergruppen zur Verfügung. Diese Quelle liefert nicht nur ultrakalte, sondern auch kalte Neutronen, die zum Beispiel für Strukturuntersuchungen verwendet werden können.
Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Uni Mainz und der Forschungs-
JGU / RK