12.12.2019

Ultraschall spürt Leichtbau-Schäden auf

Neues Forschungsprojekt optimiert Methoden der adaptronischen Ultraschallüberwachung.

In der Adaptronik werden konventionelle mit aktiven Werkstoffen kombiniert. Mithilfe der Adaptronik können beispiels­weise im Flugzeugbau Schwingungen reduziert, die Form der Bauteile kontrolliert und während ihres Einsatzes überwacht werden. Eine Forschungs­gruppe, an der die Technische Universität Braun­schweig leitend beteiligt ist und die die integrierte Zustands­überwachung von Bauteilen untersucht, wird jetzt von der Deutschen Forschungs­gemeinschaft (DFG) für drei Jahre mit 2,7 Millionen Euro in einer ersten Phase gefördert. 

Abb.: Dieser Leichtbau-Verbund aus glasfaser­verstärktem Kunststoff und...
Abb.: Dieser Leichtbau-Verbund aus glasfaser­verstärktem Kunststoff und Aluminium, einem Glare, kann mit Ultraschall auf kleinste Schäden untersucht werden. (Bild: L. Rittmeier, TU Braun­schweig)

Die neue Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der integrierten Zustands­überwachung in Leichtbau­strukturen. „Dazu werden neuartige Mikro­sensoren in Werkstoffe integriert, um innere Schäden durch Ultraschall­signale zu erkennen. In erster Linie sollen damit Schäden durch schlagförmige Belastungen festgestellt werden, zum Beispiel Delaminationen, also die Lösung von Verklebungen“, sagt der Sprecher der Forschungs­gruppe, Professor Michael Sinapius vom Institut für Adaptronik und Funktions­integration an der TU Braunschweig. Anders als Ultraschall­wellen in der Medizin- und Diagnose­technik kommen dabei geführte Wellen zum Einsatz, die sich in dünn­wandigen Bauteilen durch Ober- und Unterseite der Schalen ausbreiten. 

Die Gruppe mit Forschern der TU Braun­schweig, der Universität der Bundeswehr in Hamburg und der Universität Bremen unter­suchen Faser-Metall-Laminate aus faser­verstärkten Kunststoffen mit Metallfolien. Die Rumpf­oberschale des Airbus A380 ist zum Beispiel aus einem Verbund aus glasfaser­verstärktem Kunststoff und Aluminium, einem Glare, gefertigt. An der TU Braunschweig arbeiten dazu Experten des Faserbund­leichtbaus, der Integration von Sensoren, der Mikrotechnik und der Mathematik inverser Probleme. 

Ziel der neuen Forschungs­gruppe FOR3022 – „Ultraschall­überwachung von Faser-Metall-Laminaten mit inte-grierten Sensoren” – ist es, ein tiefes Verständnis für ein inte­griertes Structural Health Monitoring (SHM) in Faser-Metall-Laminaten mittels geführter Ultraschall­wellen zu gewinnen. Dies erfordert einen ganzheit­lichen Blick auf die physikalischen Phänomene der Wellen­ausbreitung auch unter komplexen Umgebungs­bedingungen, deren Interaktion mit versteckten Schäden, die Erfassung dieser Wechselwirkungen mit mikro­technischen Sensoren am Ort des Geschehens und eine Signal­verarbeitung zur vollständigen Schadens­diagnose.

TU Braunschweig / JOL

Weitere Infos

Veranstaltung

Vier Kongress-Fokusthemen beleuchten Kernaspekte der Quantenphotonik zur Quantum Photonics 2026

Vier Kongress-Fokusthemen beleuchten Kernaspekte der Quantenphotonik zur Quantum Photonics 2026

Der Fachkongress mit begleitender Ausstellung „Quantum Photonics“ findet vom 5. bis 6. Mai 2026 zum zweiten Mal in der Messe Erfurt statt. Mit dem neuen One-Ticket-Konzept wird die Teilnahme am Event noch einfacher und effektiver.

Sonderhefte

Physics' Best und Best of
Sonderausgaben

Physics' Best und Best of

Die Sonder­ausgaben präsentieren kompakt und übersichtlich neue Produkt­informationen und ihre Anwendungen und bieten für Nutzer wie Unternehmen ein zusätzliches Forum.

Meist gelesen

Photo
27.10.2025 • NachrichtPanorama

Aufgebrochen

Ein Foto-Projekt beleuchtet die Lebensläufe und Nachwirkungen von Physikerinnen und Physikern in der DDR.

Themen