Ungetrübter Blick in die Kinderstube des Sonnensystems
Bodenproben des Asteroiden Ryugu gehen zur Voruntersuchung nach Frankfurt.
Der Geowissenschaftler Frank Brenker und sein Team von der Uni Frankfurt gehören zu den ersten Wissenschaftlern, die Proben des Asteroiden Ryugu untersuchen dürfen. Dieser wird zurzeit von der Raumsonde Hayabusa-2 der japanischen Raumfahrtagentur JAXA umflogen. Ursprünglich hieß es, die Forscher in Japan wollten die Voruntersuchungen ausschließlich selbst durchführen.
Abb.: Der Asteroid Ryugu, aufgenommen aus einer Höhe von sechs Kilometern. (Bild: JAXA / U. Tokyo)
Ryugu gehört als Asteroid der C-Klasse zu den ursprünglichsten Objekten des Sonnensystems. Forscher gehen davon aus, dass er sich in den vergangenen 4,56 Milliarden Jahren nicht mehr entscheidend verändert hat und daher einen ungetrübten Blick in die Kinderstube unseres Sonnensystems verspricht. Deshalb warten Wissenschaftler weltweit gespannt auf die einzigartigen Proben. Wenn diese im Jahr 2020 von der Raumsonde auf die Erde gebracht werden, gehört Brenker zu den ersten Wissenschaftlern außerhalb Japans, die das einzigartige Material früh zu Gesicht bekommen werden. Er wurde mit zwei seiner belgischen Kollegen in das Voruntersuchungsteam der Mission berufen.
Der Geowissenschaftler und seine Kollegen haben ein neues Messverfahren an Supermikroskopen entwickelt, das eine dreidimensionale und berührungsfreie Untersuchung der Proben erlaubt. Die Supermikroskope arbeiten mit Synchrotron-
GUF / RK