07.09.2018

Ungetrübter Blick in die Kinderstube des Sonnensystems

Bodenproben des Asteroiden Ryugu gehen zur Vor­unter­suchung nach Frank­furt.

Der Geowissenschaftler Frank Brenker und sein Team von der Uni Frank­furt gehören zu den ersten Wissen­schaftlern, die Proben des Aste­ro­iden Ryugu unter­suchen dürfen. Dieser wird zur­zeit von der Raum­sonde Haya­busa-2 der japa­nischen Raum­fahrt­agentur JAXA um­flogen. Ursprüng­lich hieß es, die Forscher in Japan wollten die Vor­unter­suchungen aus­schließ­lich selbst durch­führen.

Abb.: Der Asteroid Ryugu, auf­ge­nommen aus einer Höhe von sechs Kilo­metern. (Bild: JAXA / U. Tokyo)

Ryugu gehört als Asteroid der C-Klasse zu den ursprüng­lich­sten Objekten des Sonnen­systems. Forscher gehen davon aus, dass er sich in den ver­gan­genen 4,56 Milli­arden Jahren nicht mehr ent­schei­dend ver­ändert hat und daher einen unge­trübten Blick in die Kinder­stube unseres Sonnen­systems ver­spricht. Des­halb warten Wissen­schaftler welt­weit gespannt auf die einzig­artigen Proben. Wenn diese im Jahr 2020 von der Raum­sonde auf die Erde gebracht werden, gehört Brenker zu den ersten Wissen­schaft­lern außer­halb Japans, die das einzig­artige Material früh zu Gesicht bekommen werden. Er wurde mit zwei seiner belgischen Kollegen in das Vor­unter­suchungs­team der Mission berufen.

Der Geowissenschaftler und seine Kollegen haben ein neues Mess­ver­fahren an Super­mikro­skopen ent­wickelt, das eine drei­dimen­sio­nale und berüh­rungs­freie Unter­suchung der Proben erlaubt. Die Super­mikro­skope arbeiten mit Synchro­tron-Strahlung und erlauben es, die chemische Zusammen­setzung und Struktur der Materie zer­störungs­frei zu unter­suchen. „Wir sind welt­weit führend in der Messung der Gehalte seltener Erden, die für eine geo­wissen­schaft­liche und kosmo­chemische Inter­preta­tion von ent­schei­dender Bedeu­tung sind“, erläutert Brenker. Die präzise hoch­auf­lösende Technik wurde in den letzten Jahren von seiner Arbeits­gruppe am DESY in Hamburg ent­wickelt.

GUF / RK

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