29.11.2007

Wirtschaft sieht dramatischen Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel nimmt nach Einschätzung der Wirtschaft bedrohliche Züge an und bremst einen stärkeren Abbau der Arbeitslosigkeit in Deutschland.

Berlin (dpa) - Der Fachkräftemangel nimmt nach Einschätzung der Wirtschaft bedrohliche Züge an und bremst einen stärkeren Abbau der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Eine am Mittwoch vorgestellte Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 20.000 Unternehmen ergab, dass in der Wirtschaft aktuell rund 400.000 Fachkräfte fehlen.

«Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens. 23 Milliarden Euro Wertschöpfungsverzicht bedeuten in diesem Jahr rein rechnerisch einen Wachstumsverlust von einem Prozentpunkt», sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben in Berlin. Allein zwei Drittel der Maschinenbauer hätten Probleme, geeignete Kandidaten für offene Stellen zu finden. In den Branchen Elektrotechnik, Auto, Medizintechnik, Pharma und Metallerzeugung ist jeder zweite Betrieb von der Misere betroffen.

Rund 54 Prozent aller befragten Betriebe melden Engpässe bei technisch versierten Fachkräften und Ingenieuren. Fast die gesamte Metallerzeugerbranche, knapp 95 Prozent der Maschinenbauer und 90 Prozent der Fahrzeugbauer finden keine Fachleute aus technischen Berufen.

Dabei gehe es nicht nur um Akademiker. «Es fehlen Fachkräfte aller Qualifikationsniveaus - und zwar von dual ausgebildeten Fachkräften bis hin zu promovierten Forschern», sagte Wansleben. Rund 43 Prozent der Firmen suchten vergeblich Mitarbeiter, die einen dualen Abschluss in Berufsschule und Betrieb vorweisen könnten. In Zukunftsbranchen wie Pharma, IT und Elektrotechnik fehlten vor allem Kandidaten mit technisch-naturwissenschaftlichem Abschluss.

Der DIHK warnt, dass die Probleme sich wegen der niedrigen Geburtenrate verschärfen. «Schon heute stehen 970.000 Schulabgängern nur rund 800.000 Erstklässler gegenüber. Hier fehlt fast der ganze aktuelle Erstklässlerbestand Nordrhein-Westfalens (190.000)», sagte Wansleben. Die Wirtschaft will sich nun selbst helfen. Knapp 60 Prozent der Firmen will künftig mehr junge Leute ausbilden, über die Hälfte die Weiterbildung im Unternehmen verstärken. Außerdem werden wieder deutlich mehr ältere Arbeitnehmer über 55 eingestellt.

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