14.07.2008

Wissenschaft will Exzellenzinitiative über 2011 hinaus fortsetzen

Die führenden deutschen Wissenschaftsorganisationen wollen die Exzellenzinitiative zur Förderung von Spitzenforschung und Elite-Universitäten über das Jahr 2011 hinaus fortsetzen.

Wissenschaft will Exzellenzinitiative über 2011 hinaus fortsetzen

Berlin (dpa) - Die führenden deutschen Wissenschaftsorganisationen wollen die Exzellenzinitiative zur Förderung von Spitzenforschung und Elite-Universitäten über das Jahr 2011 hinaus fortsetzen. Bei einer zweiten Wettbewerbsrunde sollten Förderkriterien und Mittelvergabe flexibler sein, heißt es in «Denkanstößen», die der Wissenschaftsrat und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am in Berlin vorstellten. Bei dem ersten, 1,9 Milliarden teuren Bund-Länder-Programm waren unter anderem neun Eliteuniversitäten gekürt worden.

Für eine zweite Runde schlägt die Wissenschaft eine Erhöhung der Fördersumme um 20 bis 30 Prozent vor. Bei der ersten Runde hatte der Bund 75 Prozent der Kosten übernommen. Die Struktur der Initiative mit ihren drei Säulen Graduiertenschulen, Forschungsverbünden (Cluster) und universitären Zukunftskonzepten (Elitehochschule) soll nicht geändert werden. «Die drei Säulen haben sich bewährt. Wir wollen an diesem Instrumentenkasten festhalten», sagte Wissenschaftsrats-Vorsitzender Peter Strohschneider.

Der Wettbewerb habe für die deutsche Hochschulforschung großen Aufwind gebracht, sagte DFG-Präsident Matthias Kleiner. Ein Teil der deutschen Universitäten habe mit der zusätzlichen Förderung die Chance, in 10 bis 15 Jahren zur internationalen Spitzengruppe aufzusteigen. Bei einer zweiten Wettbewerbsausschreibung um das zusätzliche Fördergeld müssten aber Neuanträge von Hochschulen die gleichen Chancen wie Wiederholungsanträge haben.

Neben den neun für ihr Zukunftskonzept ausgewählten Elite- Universitäten FU Berlin, TH Aachen, Freiburg, Göttingen, Heidelberg, Konztanz, TH Karlsruhe, LMU München und TU München werden mit der Initiative 39 Graduiertenschulen und 37 Exzellenzcluster bis 2011 gefördert. «Die Rahmenbedingungen für Spitzenforschung insbesondere innerhalb der geförderten Universitäten haben sich verbessert. Die Universitäten agieren strategischer, haben ihr Profil geschärft und notwendige strukturelle Reformen begonnen», heißt es in dem Eckpunkte-Papier. Eineinhalb Jahre nach den Förderentscheidungen seien die Erwartungen «bereits übertroffen worden».

Die Wissenschaftsminister von Bund und Länder werden am Mittwoch in Berlin erstmals auch über eine mögliche Fortschreibung des Wettbewerbs sprechen. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat sich bereits dafür ausgesprochen. In einigen Bundesländern gibt es allerdings Klagen über den Länderanteil, weil das zusätzliche Geld für die Initiative bei der Finanzierung der anderen Hochschulen fehlt. Eine Grundsatzentscheidung wird bei dem Bildungsgipfel von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten Ende Oktober in Dresden erwartet.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnte Bund und Länder vor vorschnellen Zusagen über eine Fortsetzung. Voraussetzung für weitere Milliarden für die Spitzenforschung sei «der Ausbau der Hochschulen in der Breite», sagte GEW-Vorstandsmitglied Andreas Keller. «Wir brauchen keine Leuchttürme auf dem Studentenberg.» Bund und Länder hätten bisher keine Antwort darauf gegeben, wie sie in den kommenden fünf Jahren Studienplätze für 700 000 zusätzliche Studierende schaffen wollen.

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