Wo Kirchhoff und Bunsen wirkten
Laboratorien der beiden Forscher sind jetzt historische Erinnerungsstätte der EPS.
Die ehemaligen Laboratorien der Heidelberger Wissenschaftler Gustav Robert Kirchhoff und Robert Wilhelm Bunsen werden zur „Historischen Stätte der Europäischen Physikalischen Gesellschaft“ ernannt. Aus diesem Anlass führte die Europäischen Physikalischen Gesellschaft – European Physical Society EPS und die Uni Heidelberg am 1. Oktober eine Feierstunde durch. Dabei wurde im Innenhof des heutigen Instituts für Übersetzen und Dolmetschen der Universität eine Stele zur Erinnerung an die beiden herausragenden Forscher und ihre Wirkungsstätte enthüllt. An der festlichen Veranstaltung nahmen die Wissenschaftsministerin des Landes Baden-
Abb. Robert Bunsen und Gustav Robert Kirchhoff (links).
Im Quartier rund um das 1707 erbaute Stadtpalais „Haus zum Riesen“ forschten von 1859 bis 1863 der Physiker Kirchhoff und der Chemiker Bunsen gemeinsam an der Spektralanalyse chemischer Elemente. Die systematische Untersuchung der Spektren irdischer Stoffe führte unter anderem zur Entdeckung der Elemente Caesium und Rubidium in den Salzen der Bad Durkheimer Maxquelle. Eine Analyse des Sonnenspektrums zeigte erstmals, dass auch Sterne aus den bekannten irdischen Elementen bestehen. Die Arbeiten von Kirchhoff und Bunsen bildeten eine Grundlage für die Quantenphysik. Die Interpretation des Sonnenspektrums war die Begründung der Astrophysik als quantitative Wissenschaft zum Verständnis unseres Universums. An das Wirken der Wissenschaftler erinnert künftig die Stele der EPS. Die EPS zeichnet als „Historic Sites“ Orte in Europa aus, die für die Entwicklung und Geschichte der Physik von besonderer Bedeutung sind.
RKU / RK