Zivile Nutzung von Mond, Mars und Kometen
Deutschland tritt dem von den USA initiierten Artemis Accords bei.
Mond und Mars sind die großen Themen der Exploration in den nächsten Jahren. Die USA bereiten mit ihrem Artemis-Programm die nächsten Schritte in Richtung Mond und Mars vor. Um Teil dieses wichtigen Abschnittes in der Raumfahrtgeschichte zu werden, unterzeichnete vergangene Woche der DLR-Vorstand und Generaldirektor Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Walther Pelzer, in der Residenz des Deutschen Botschafters in Washington die Artemis Accords für Deutschland. Er wurde dabei von Nasa-Administrator Bill Nelson und der stellvertretenden Nasa-Administratorin Pam Melroy, dem Exekutivsekretär des Nationalen Weltraumrates der USA Chirag Parikh, der Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Anna Christmann, und dem deutschen Botschafter in den USA, Andreas Michaelis begleitet. Die Bundesrepublik hat sich damit dieser von den Vereinigten Staaten geführten Initiative angeschlossen, der nun 29 Staaten angehören. Die Artemis Accords formulieren Prinzipien für die Kooperation in der zivilen Erkundung des Weltraums und die Nutzung des Mondes, des Mars, von Kometen und Asteroiden zu friedlichen Zwecken.
„Deutschland und die Vereinigten Staaten sind bereits seit langem erfolgreiche Partner in der Raumfahrt. So leisten deutsche Unternehmen aus dem Raumfahrtsektor schon jetzt einen zentralen Beitrag zum Artemis-Programm. Die deutsche Unterzeichnung der Artemis Accords gibt dem gemeinsamen Bestreben, Programme zur Erkundung des Weltraums durchzuführen, nochmal neuen Schub. Damit bieten die Artemis Accords eine Fülle von neuen Möglichkeiten für die Industrie und die wissenschaftliche Forschung in Deutschland – und letztendlich auch in ganz Europa“, erklärte Walther Pelzer anlässlich der Unterzeichnung in Washington.
„Ich freue mich sehr, Deutschland in der Familie der Artemis Accords willkommen zu heißen“, sagte Bill Nelson. „Deutschland ist seit langem einer der engsten und fähigsten internationalen Partner der Nasa. Die heutige Unterzeichnung zeigt, dass Deutschland jetzt und in Zukunft eine führende Rolle spielt – eine Zukunft, die von grenzenlosen Möglichkeiten im Weltraum und dem Versprechen des guten Willens hier auf der Erde geprägt ist.“
Deutschland blickt auf eine lange Geschichte erfolgreicher internationaler Zusammenarbeit in Wissenschaft und Weltraumforschung zu friedlichen Zwecken zurück – sowohl im Rahmen der Europäischen Weltraumagentur Esa als auch darüber hinaus mit seinen internationalen Partnern. Im Geiste dieser kontinuierlichen Zusammenarbeit stärkt die Unterzeichnung der Artemis Accords durch die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR das gemeinsame Ziel des DLR und seiner internationalen Partner, Programme zur astronautischen und robotischen Exploration des Weltraums zu verfolgen.
Denn in dieser Grundsatzerklärung wird das politische Fundament für die friedliche, verantwortungsvolle und nachhaltige Erkundung des Weltraums im Rahmen des Artemis-Programms gegossen. Sie bekräftigt insbesondere die Bedeutung des durch den Weltraumvertrag von 1967 geschaffenen universellen Rahmens und das Engagement für die Festlegung internationaler Regeln und Vorschriften im Sinne des Völkerrechts durch einen umfassenden multilateralen Ansatz. Deutschland wird sich weiterhin im UN-Weltraumausschuss COPUOS, dem zentralen Forum für die Fortentwicklung des Weltraumrechts, für die Erarbeitung eines verbindlichen internationalen Rechtsrahmens für Aktivitäten auf Himmelskörpern auf der Grundlage der UN-Weltraumverträge einsetzen. Die deutsche Unterzeichnung der Artemis Accords erweitert und vertieft zugleich diese engen Partnerschaften in der Raumfahrt. Teil der Artemis Accords ist daher auch der Gedankenaustausch zwischen den Artemis-Partnern, um die Anwendung der UN-Weltraumverträge im Zusammenhang mit Aktivitäten auf Himmelskörpern zu stärken. Diese neue Partnerschaft treibt Deutschlands Bemühungen um die Weltraumdiplomatie weiter voran, die stark auf die Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der zivilen Wissenschaft und Technologie mit allen Raumfahrtnationen fußt.
DLR / JOL