13.11.2006

100 Jahre Deutsches Museum

Das Deutsche Museum wurde 1903 gegründet, doch erst drei Jahre später wurde der Grundstein für das Museumsgebäude gelegt.

München (dpa) ­ Als das Deutsche Museum 1903 gegründet wurde, hatte es noch keine Heimat. Der Grundstein für das Museumsgebäude wurde erst drei Jahre später gelegt - am 13. November 1906. Heute hat sich das Museum längst über die Grenzen der Museumsinsel in der Isar hinaus ausgedehnt: So wird in Oberschleißheim bei München das Thema Luftfahrt dargestellt. Das Deutsche Museum zählt zu den größten Museen der Welt, 1,4 Millionen Besucher lassen sich jährlich von Errungenschaften der Technik und der Forschung faszinieren.

Das Verkehrszentrum auf dem ehemaligen Messegelände wurde erst kürzlich eingeweiht. Es zeigt «Autos, Eisenbahnen und alles, was uns bewegt», so der Slogan. Eine weitere Expansion werde es aber nicht geben, sagt Museumsdirektor Wolfgang M. Heckl. 1903, als der Ingenieur Oskar von Miller das Museums-Projekt startete, hatte er «kein Gebäude, keine Objekte, keine Mitarbeiter», sagt der Historiker Wilhelm Füßl. Miller warb für seine Ideen bei der Stadt München, dem Königreich Bayern, bei seinen Kollegen und bei Professoren und Wissenschaftlern.

Drei Jahre später hatte er schon fast 10 000 Objekte beisammen, die vorerst im alten Nationalmuseum untergebracht waren. Der Stadtrat hatte beschlossen, das Museumsgebäude auf der Isarinsel errichten zu lassen. Zur Grundsteinlegung kamen Kaiser Wilhelm II. und der bayerische Prinzregent Luitpold. Nach dem Richtfest 1911 wurde es ruhiger um das ehrgeizige Projekt Millers: Der Erste Weltkrieg und die spätere Inflation verzögerten immer wieder den Bau, ehe 1925 Eröffnung gefeiert wurde.

Weil auch die Verkehrstechnologie ausgelagert wurde, ist im Hauptgebäude Platz frei geworden: Bis 2008 soll in die ehemalige Eisenbahnhalle ein Zentrum für modernste technische Innovationen einziehen. «Das Museum muss die neueste Technologie ausstellen», sagt Heckl, der neben seiner Tätigkeit im Museum noch als Universitätsprofessor für Experimentalphysik arbeitet. Gerade Entwicklungen in der Nanotechnologie und der Gentechnik «fordern mehr als Anschauungsobjekte», sagt Heckl. Man müsse erklären und erläutern ­ und das als unabhängige Instanz.

Millers Ziel war es von Anfang an, Wissenschaft und Technik anschaulich zu präsentieren, Zusammenhänge spannend zu vermitteln und den Fortschritt in die gesellschaftliche Entwicklung einzubetten. Diesem Ziel fühlen sich auch die Verantwortlichen von heute verpflichtet: «Wir wollen junge Menschen an die Technik heranführen. Unser Land lebt vom Export, wir brauchen Ingenieure», sagt Heckl.

In dem Technik-Museum wird nicht nur ausgestellt, sondern auch geforscht und diskutiert. Das Haus arbeitet eng mit den beiden großen Münchner Universitäten LMU und TU zusammen. Als Inspiration für die spätere Berufswahl diente das Museum auch späteren Nobelpreisträgern: Der Chemiker Ernst Otto Fischer und der Physiker Rudolf Mößbauer betonten immer wieder, dass sie beim Besuch im Deutschen Museum ihr Interesse für die Naturwissenschaft entdeckten.

Kathrin Zeilmann, dpa

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