15.08.2018

Arktische Wolkenbildung

Aktuelle Expedition soll Einblicke in komplexes Klimasystem liefern.

„Arctic Ocean 2018“ – So heißt die dies­jährige Forschungs­expedition des schwedischen Eisbrechers „Oden“ in der Arktis, an der auch ein Wissen­schaftler der Universität Leipzig beteiligt ist. Noch bis zum 25. September wollen die etwa vierzig Forscher an Bord vor allem das mikro­biologische Leben im Ozean und im Meereis unter­suchen und wie es mit der Wolken­bildung in der Arktis zusammen­hängt. Während der Fahrt durch die Arktis, die Ende Juli gestartet ist, sollen im Rahmen der Kampagne MOCCHA 2018 – Micro­biology-Ocean-Cloud-Coupling in the Hight Arctic – einzig­artige Messungen durch­geführt werden.

Abb.: Der schwedische Eisbrecher „Oden“ auf seiner aktuellen Expedition in arktischen Gewässern.(Bild: M. Gottschalk, Univ. Leipzig)

Welches sind die Konse­quenzen des drama­tischen Rückgangs des Meereises für das Klima in der Arktis? Wird sich das Eis weiterhin immer stärker zurück­ziehen und somit die frei­werdende Ozean­oberfläche immer mehr solare Strahlung absor­bieren? Oder könnten sich die Bedingungen langsam günstig für die bio­logische Aktivität verändern und die damit verbundene Wolken­bildung begünstigen? Wie wird sich das arktische Klima von Jahr zu Jahr beziehungs­weise von Jahrzehnt zu Jahrzehnt verändern? - Dies sind die Schlüssel­fragen, die beantwortet werden sollen.

Die Univer­sität Leipzig ist mit Matthias Gottschalk, einem Doktoranden des Instituts für Meteo­rologie, mit an Bord. Sein Beitrag ist im Teilprojekt „Der Lebens­zyklus von Wolken im Sommer der hohen Arktis in Verbindung zum mikro­biologischen Leben im Ozean und Eis/Aerosol-Wolken-Wechsel­wirkungen in der hohen Arktis“ angesiedelt, das von Caroline Leck und Paul Zieger geleitet wird. „Ich untersuche in Koopera­tion mit dem Leibniz-Institut für Troposphären­forschung TROPOS mit einem Fessel­ballon sowohl die solare, als auch die terres­trische Strahlung in einer Höhe von etwa einem Kilo­meter. Außerdem messe ich die Turbulenz und die meteoro­logischen Standard­daten“, erklärt Gottschalk.

Die Arktis-Expedition findet während der gesamten bio­logisch aktivsten Zeit statt. Der Eisbrecher Oden wird an einer Eisscholle festgemacht und passiv mit dem Meereis driften. Dieses Vorgehen ermöglicht es, dass inno­vative Techniken und neue Mess­methoden zum Einsatz kommen können. Die Wissen­schaftler werden an Bord Messungen durchführen, Proben nehmen, Daten aus dem Ozean, dem Eis und der Luft sammeln. Diese sollen zu einem besseren Verständnis der wichtigen Rolle beitragen, die Wolken im ark­tischen Klima­ystem spielen.

U. Leipzig / JOL

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