Astro-Tipps Februar 2008
Herausragendes Himmelsereignis im Februar ist eine totale Mondfinsternis, die bei wolkenfreiem Firmament von Mitteleuropa in voller Länge beobachtet werden kann.
Hamburg (dpa) - Herausragendes Himmelsereignis im Februar ist eine totale Mondfinsternis, die bei wolkenfreiem Firmament von Mitteleuropa in voller Länge beobachtet werden kann. Das kosmische Schattenspiel findet in der Nacht von Mittwoch, 20. auf Donnerstag, 21. Februar statt und ist etwas für typische Nachtschwärmer. Denn sichtbar wird die Verfinsterung des Vollmondes erst um 2.43 Uhr, wenn der Mond beginnt, in den Kernschatten der Erde einzutauchen. Von 4.01 bis 4.52 Uhr dauert die Phase der sogenannten Totalität, in der der Mond vollständig im Kernschatten der Erde steht. Der sichtbare Teil der Finsternis endet um 6.09 Uhr mit Austritt des Mondes aus dem Kernschatten.
Neumond ist am 7. Februar um 4.44 Uhr. Die dunkle Neumondscheibe verfinstert dabei die Sonne, diese ringförmige Sonnenfinsternis bleibt allerdings von fast der gesamten Erde unbeobachtbar. Lediglich von der Antarktis und dem südlichen Eismeer aus ist das Schauspiel zu sehen. Mit 370 220 Kilometer Distanz hält sich der Mond am 14. Februar in Erdnähe auf, während er sich mit 404 440 Kilometer am 28. Februar in Erdferne befindet.
Am Abendhimmel ist nach wie vor unser äußerer Nachbarplanet vertreten, der rötliche Mars. Er wandert durch die östlichen Bereiche des Sternbilds Stier und steuert auf die Zwillinge zu. Allerdings nimmt seine Helligkeit während des Monats deutlich ab. Dennoch ist Mars auch Ende Februar noch ein auffälliges Gestirn, das nur noch von Sirius an Glanz übertroffen wird. Vom Morgenhimmel zieht sich der Rote Planet allmählich zurück. Geht er Anfang Februar noch eine Viertelstunde vor 6.00 Uhr unter, erfolgt sein Untergang am Monatsletzten schon kurz nach 4.00 Uhr. Am 16. Februar zieht der zunehmende Mond am Roten Planeten vorbei.
Ende Februar ist Mars etwa gleich hell wie Saturn, der zweite helle Planet, der am Abendhimmel im Osten aufsteigt. Saturn wandert durch den Löwen und nähert sich dessen leicht erkennbarem Hauptstern Regulus. Zurzeit ist Saturn 1,24 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, dies entspricht dem Achtfachen der Distanz von der Sonne zur Erde. Das Licht benötigt eine Stunde und neun Minuten, um von Saturn zur Erde zu gelangen. Ein besonders netter Himmelsanblick ergibt sich am 21. Februar, wenn der verfinsterte Vollmond nahe dem Ringplaneten steht.
Gleich zu Monatsbeginn kommt es am Morgenhimmel tief am Osthorizont zu einer engen Begegnung unseres inneren Nachbarplaneten Venus mit Jupiter. Am 1. Februar wandert Venus nur eine Vollmondbreite nördlich am Riesenplaneten vorbei. Man kann beide leicht unterscheiden: Venus ist mehr als zehnmal so hell wie Jupiter. Die schmale Sichel des abnehmenden Mondes zieht am 4. Februar an den beiden hellen Planeten vorbei, ein netter Himmelsanblick gegen 7.00 Uhr morgens knapp über dem Südosthorizont.
Nach wie vor beherrschen die Wintersternbilder den abendlichen Fixsternhimmel. Der Himmelsjäger Orion hat bereits den Meridian durchschritten. Sein rötlicher Schulterstern Beteigeuze und sein bläulicher Fußstern Rigel sind selbst am aufgehellten Stadthimmel gut zu erkennen, ebenso die drei in einer Linie stehenden Gürtelsterne. Nur unter guten Sichtbedingungen ist jedoch der große Orionnebel auszumachen. Er steht knapp südlich, also unterhalb der Gürtelsterne. Dieses Sternentstehungsnest ist ein attraktives Himmelsobjekt für Fernglasbeobachter.
Dem Himmelsjäger folgt der Große Hund, dessen intensiv bläulich strahlender Hauptstern Sirius gegen 22.00 Uhr den Himmelsmeridian überschreitet. Sirius ist der hellste Fixstern am irdischen Firmament. Nur knapp neun Lichtjahre trennen uns von Sirius. Er zählt somit zu den Nachbarsternen unserer Sonne. Am Osthimmel kündigt sich der kommende Frühling an. Hier findet man das Sternbild Löwe mit seinem Hauptstern Regulus.
Hoch über unseren Köpfen stehen jetzt abends die Zwillinge. Zwischen dem Löwen und den Zwillingen ist der Krebs beheimatet. Dem Namen nach kennt das Sternbild Krebs fast jeder, da er zum Tierkreis gehört, dessen Bilder in Horoskopen regelmäßig erwähnt werden. Den Krebs aber am Sternenhimmel zu erkennen, ist nicht einfach, da er nur aus lichtschwachen Sternen zusammengesetzt ist.
Im Nordosten schiebt sich der große Wagen langsam höher, während das Himmels-W, die Kassiopeia, zum Horizont herabsinkt, ihn aber als sogenanntes Zirkumpolarbild nicht erreicht. Großer Wagen und Himmels- W sind in unseren Breiten in jeder klaren Nacht zu sehen. Diese Sternbilder gehen bei uns nie unter.
Die Sonne wandert durch das Sternbild Steinbock und wechselt am 16. Februar in das Sternbild Wassermann. Am 19. Februar tritt sie in das Tierkreiszeichen Fische, das nicht mit dem gleichnamigen Sternbild zu verwechseln ist. Die Mittagshöhe der Sonne nimmt im Februar um rund neun Grad zu, die Tageslänge wächst um eineinhalb Stunden.
Von Hans-Ulrich Keller, dpa