22.12.2003

Astro-Tipps fürs Jahr 2004

Sonne, Mond und Sterne 2004 - eine astronomische Vorschau fürs neue Jahr.

Astro-Tipps fürs Jahr  2004

Sonne, Mond und Sterne 2004 - eine astronomische Vorschau fürs neue Jahr.

Hamburg (dpa) - Das Jahr 2004 wird uns ein ganz besonderes Himmelsereignis bescheren, das kein heute lebender Mensch je beobachten konnte. Unser innerer Nachbarplanet, die Venus, wird am 8. Juni als dunkler Punkt vor der grellen Sonnenscheibe vorbeiziehen. Letztmals erfolgte ein solcher Venustransit vor 121 Jahren. Im Dezember 1882 wanderte die Venus von der Erde aus betrachtet vor der Sonne vorbei.

Solche Venusdurchgänge sind außerordentlich seltene Ereignisse. Der Venusdurchgang vom 8. Juni 2004 kann in den Vormittagsstunden von Mitteleuropa aus beobachtet werden. Der nächste findet am 5. Juni 2012 statt. Allerdings wird er von Deutschland aus unbeobachtbar bleiben. Erst 2125 ist von unseren Gegenden aus wieder ein Venustransit zu verfolgen.

Die Venus - hier aufgenommen von der Raumsonde Magellan - wird am 8. Juni als dunkler Punkt vor der Sonnenscheibe vorbeiziehen. (Quelle: NASA/NSSDC Photogallery)

Das Jahr 2004 bietet vier Finsternisse. Die beiden partiellen Sonnenfinsternisse vom 19. April und vom 14. Oktober sind jedoch von Europa aus nicht zu sehen. Dagegen ist die totale Mondfinsternis vom 4. Mai zu bequemer Abendstunde in voller Länge von Deutschland aus sichtbar. Auch die totale Mondfinsternis am 28. Oktober kann von unseren Gegenden aus verfolgt werden - allerdings nur von Nachtschwärmern, da sie in der zweiten Nachthälfte stattfindet.

Zu Jahresbeginn sind die vier hellen Planet Venus, Mars, Jupiter und Saturn am Nachthimmel vertreten. Venus spielt ihre Rolle als hell glänzender Abendstern. Mars kann in der ersten Nachthälfte gesehen werden. Jupiter im Sternbild des Löwen ist am besten in der zweiten Nachthälfte zu beobachten. Fast die ganze Nacht über sichtbar ist der ringgeschmückte Planet Saturn.

Auch der schwierig zu beobachtende Merkur zeigt sich Mitte Januar am Morgenhimmel. Ende März bis Anfang April bietet der flinke und sonnennahe Planet die einzige Abendsichtbarkeit im Jahr 2004. Mitte bis Ende September sowie im letzten Dezemberdrittel kann Merkur kurz vor Sonnenaufgang am Morgenhimmel gesehen werden.

Venus bleibt im Frühjahr hell strahlender Abendstern. Ende Mai zieht sie sich schnell zurück und wandert am 8. Juni als dunkler Punkt vor der Sonne vorbei. Ende Juni taucht Venus dann am Morgenhimmel auf. Bis über das Jahresende hinaus bleibt Venus danach Morgenstern. Mars kann noch bis Ende Mai am Abendhimmel gesehen werden, allerdings ist er nicht mehr auffällig hell. Im Sommer und Herbst hält er sich in den Strahlen der Sonne verborgen. Erst Mitte November taucht er allmählich wieder am Morgenhimmel auf.

Jupiter erreicht seine Glanzzeit im März. Dann ist der Riesenplanet die ganze Nacht über sichtbar. Nach Venus ist Jupiter der hellste Planet, der auch Laien sofort als strahlend heller Lichtpunkt auffällt. Mitte August zieht sich Jupiter vom Abendhimmel zurück und wird unbeobachtbar. Schon im Laufe des Oktobers erscheint der Riesenplanet wieder am Morgenhimmel. Saturn kann bis Anfang Juni am Abendhimmel erspäht werden. Mitte August macht sich der Ringplanet wieder am Morgenhimmel bemerkbar.

Nach dem Gregorianischen Kalender ist das Jahr 2004 ein Schaltjahr mit 366 Tagen. Der Ostersonntag fällt auf den 11. April, Neujahr ist an einem Donnerstag und Silvester an einem Freitag. Die Mitteleuropäische Sommerzeit soll vom 28. März bis 31. Oktober 2004 gelten.

Schon am 4. Januar passiert die Erde ihren sonnennächsten Bahnpunkt. An diesem Tag trennen uns 147,1 Millionen Kilometer vom Glutball Sonne. Zu Mittag am 5. Juli erreicht die Erde mit 152,1 Millionen Kilometer Distanz ihre größte Sonnenentfernung.

Exakt um 7.49 Uhr überschreitet die Sonne am 20. März den Himmelsäquator in nördlicher Richtung - der astronomische Frühling beginnt. Den Gipfel ihrer Jahresbahn erreicht die Sonne am 21. Juni um 2.57 Uhr Sommerzeit. Wir erleben Sommerbeginn.

Die Herbstbeginn, die Tagundnachtgleiche, fällt auf den 22. September, wobei die Sonne um 18.30 Uhr Sommerzeit abermals den Himmelsäquator kreuzt - diesmal in südlicher Richtung. Der Winterbeginn fällt auf den 21. Dezember. Um 13.42 Uhr nimmt die Sonne an diesem Tag ihren Jahrestiefststand ein. Man erlebt den kürzesten Tag auf den die längste Nacht des Jahres folgt.

Das Jahr 1425 des Islamischen Mondkalenders beginnt am 21. Februar 2004 mit Sonnenuntergang. Der islamische Neujahrstag fällt daher auf den 22. Februar 2004 im Gregorianischen Kalender. Das jüdische Jahr 5765 beginnt am 15. September ebenfalls mit Sonnenuntergang. Nach einer alten chronologischen Tradition steht das Jahr 2004 unter der Regentschaft der Venus.

Hans-Ulrich Keller, dpa

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