20.12.2006

Astronomische Jahresvorschau 2007

Das herausragende Himmelsereignis im Jahr 2007 ist eine totale Mondfinsternis in der Nacht vom 3. auf den 4. März 2007.

Astronomische Jahresvorschau 2007

Hamburg (dpa) - Das herausragende Himmelsereignis im Jahr 2007 wird eine totale Mondfinsternis. Sie wird in der Nacht vom 3. auf 4. März von ganz Europa aus zu verfolgen sein - klare Sicht vorausgesetzt. Dann wandert der Vollmond durch den Kernschatten der Erde. Das Spektakel beginnt mit dem Eintritt des Mondes um 22.30 Uhr und dauert bis 2.12 Uhr. Da die Finsternis in der Nacht von Samstag auf Sonntag stattfindet, können Nachtschwärmer am folgenden Morgen ausschlafen. Die beiden partiellen Sonnenfinsternisse vom 19. März und 11. September sind - ebenso wie die totale Mondfinsternis vom 28. August - von Mitteleuropa aus hingegen nicht zu sehen.

Wenn an Silvester um Mitternacht die Korken knallen, ist das Jahr 2007 aus Sicht der Astronomen bereits fünfeinhalb Stunden alt: Der astronomische Jahresbeginn fällt auf 18.30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt passiert die Sonne jenen Punkt ihrer Jahresbahn, der 280 Grad östlich des Frühlingspunktes liegt. Das ist der Beginn des so genanten Besselschen Jahres. Diese Festlegung wurde durch den Direktor der Königsberger Sternwarte, Friedrich Wilhelm Bessel, bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts getroffen. Nach dem Gregorianischen Kalender ist das Jahr 2007 ein so genanntes Gemeinjahr mit 365 Tagen. Erst das folgende Jahr 2008 wird als Schaltjahr 366 Tage haben.

Bereits am 3. Januar eilt die Erde durch ihren sonnennächsten Bahnpunkt, wobei sie nur gut 147 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt ist. Diese Strecke überbrückt das Sonnenlicht in acht Minuten und zehn Sekunden. In der Nacht vom 6. auf 7. Juli erreicht die Erde mit 152 Millionen Kilometer ihre größte Entfernung vom glühenden Zentralgestirn. Das Sonnenlicht ist dann siebzehn Sekunden länger zur Erde unterwegs.

Der astronomische Frühling beginnt - völlig unabhängig von der Witterung - am 21. März um 1.07 Uhr. An diesem Tag tritt die Tag-und- Nacht-Gleiche des Frühlings ein. Den Gipfel ihrer Jahresbahn erklimmt die Sonne dann am 21. Juni um 20.06 Uhr Sommerzeit. Dieser Zeitpunkt markiert den Sommerbeginn auf der Nordhalbkugel der Erde.

Am 23. September folgt die Tag-und-Nacht-Gleiche des Herbstes: Um 11.51 Uhr Sommerzeit wechselt die Sonne von der Nord- auf die Südhalbkugel des Himmelsgewölbes. Nach dem 23. September werden die Nächte wieder länger als die Tage. Ihren Jahrestiefststand erreicht die Sonne schließlich am 22. Dezember um 7.08 Uhr im Sternbild Schütze. Dann hält der astronomische Winter Einzug.

Schon zu Jahresbeginn dominiert der Ringplanet Saturn den Nachthimmel. Der in einem fahlen, gelblichen Licht leuchtende Saturn ist im Sternbild Löwe nahe dem Löwenhauptstern Regulus leicht zu erkennen. Am 10. Februar steht Saturn in Opposition zur Sonne. Bis Anfang Juli kann der Ringplanet am Abendhimmel gesehen werden. Dann wechselt er auf den Taghimmel. Im Oktober erscheint der Ringplanet wieder am Morgenhimmel. Einer alten chronologischen Tradition nach gilt Saturn als Regent des Jahres 2007.

Unser innerer Nachbarplanet Venus eröffnet den Jahresreigen als Abendstern. Insbesondere in den Monaten März bis Juli 2007 strahlt Venus als auffällig helles Gestirn am Westhimmel bald nach Sonnenuntergang. In der ersten Julihälfte leuchtet Venus in größtem Glanz. Dann zieht sie sich schnell vom Abendhimmel zurück und taucht Ende August am Morgenhimmel tief am Osthorizont auf. Bis über das Jahresende hinaus bleibt Venus dann Morgenstern, wobei sie in der letzten Septemberwoche ihre maximale Helligkeit am Morgenhimmel erreicht.

Der Riesenplanet Jupiter kann zu Jahresbeginn am Morgenhimmel gesehen werden. Im Sommer ist der Riesenplanet die ganze Nacht hindurch zu beobachten, wobei er sich im Gebiet der Sternbilder Schlangenträger und Skorpion aufhält. Ende Oktober zieht sich Jupiter vom Abendhimmel zurück und wird unbeobachtbar. Seine Oppositionsstellung zur Sonne nimmt Jupiter am 6. Juni ein. Nach Venus ist der weiß glänzende Jupiter der hellste Planet am nächtlichen Firmament.

Unser äußerer Nachtbarplanet, der rötlich-gelbe Mars, ist in der ersten Jahreshälfte am Morgenhimmel vertreten. Im Spätherbst wird Mars allmählich zum Planeten der gesamten Nacht. Am Heiligen Abend endlich steht er im Sternbild der Zwillinge der Sonne genau gegenüber. In Oppositionsstellung erreicht er auch seine geringste Entfernung von der Erde, die 88 Millionen Kilometer beträgt.

Mars ist somit um die Weihnachtszeit als helles, rötliches Gestirn die ganze Nacht über zu sehen. Um Mitternacht steht er hoch im Süden. Am Tag der Opposition, dem 24. Dezember, wandert der Vollmond ganz knapp an Mars vorbei - eine auffällige Konstellation. Für einige Orte wie Hamburg, Berlin, Leipzig und Wien bedeckt der Mond in den Morgenstunden kurzfristig den roten Planeten.

Hans-Ulrich Keller, dpa

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