20.06.2007

«Atlantis» auf dem Heimweg

Nach mehr als einwöchigem Weltraumeinsatz ist der Space-Shuttle «Atlantis» auf dem Weg nach Hause.

«Atlantis» auf dem Heimweg

Houston/Washington (dpa) - Nach mehr als einwöchigem Weltraumeinsatz ist der Space-Shuttle «Atlantis» auf dem Weg nach Hause. Der Orbiter dockte am Dienstagnachmittag deutscher Zeit von der Internationalen Raumstation ISS ab, umkreiste den Außenposten im All noch einmal, und dann steuerte er eine eigene Umlaufbahn um die Erde an. Wenn alles weiter klappt, wird die siebenköpfige Crew um Commander Rick Sturckow am Donnerstag gegen 20 Uhr MESZ wieder festen Boden unter den Füßen haben.

«Houston und ISS - physische Trennung», meldete Sturckow an Bodenzentrale und Station, als sich die «Atlantis» langsam zu lösen begann. «Danke ISS. Lasst es euch weiter gut gehen. Wir sehen uns auf dem Planeten Erde wieder.» Mit Schulterklopfen und Umarmungen hatten die Besatzungen des Shuttle und der ISS bereits am Vorabend in einer kleinen Zeremonie Abschied voneinander genommen. «Es war eine großartige Mission, aber alle guten Dinge gehen einmal zu Ende», sagte Sturckow. «Wir hatten eine wundervolle Zeit hier oben. Es gab einige Probleme, aber dank gemeinsamer Anstrengungen konnten wir sie lösen.»

Der Kommandant bezog sich dabei auf den Absturz von drei Rechnern im russischen ISS-Teil, der die beiden Crews mehrere Tage lang ins Schwitzen gebracht hatte. Am Montag waren die mittlerweile wieder hochgefahrenen Navigationscomputer erfolgreich getestet worden, und damit konnte das Manövrieren der ISS wieder unter russische Kontrolle gestellt werden. Für die «Atlantis» hieß dies zugleich grünes Licht für die Heimreise, die besonders von Astronautin Sunita Williams bei aller Freude am Weltraumeinsatz sehnsüchtig erwartet wurde. Nach einem halben Jahr an Bord der ISS, das sie zur Frau mit der längsten Aufenthaltsdauer im Weltall machte, kann sie nun in Kürze Wiedersehen mit ihrer Familie feiern.

An ihrer Stelle blieb ihr Landsmann Clayton Anderson in der Station zurück. Damit können die ISS-Bewohner auf gute Unterhaltung hoffen. Anderson hat nämlich ein Spiel erfunden, zu dem er seine Kollegen an Bord einladen will. Nach dem Abdocken der «Atlantis» gab es aber zunächst Arbeit für die ISS-Dauerbewohner: Sie machten Fotos vom «Bauch» des Shuttle, während Pilot Lee Archambault den Orbiter um die Station steuerte. Damit sollte noch einmal untersucht werden, ob der Hitzeschild der «Atlantis» fit für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre ist. Eine beim Start beschädigte Isoliermatte war zuvor während eines von vier Außenbordeinsätzen erfolgreich repariert worden.

Auch ein anmontiertes Sonnensegel rotierte beim Abschied planmäßig, und die Problem-Computer liefen: Kein Wunder, dass NASA-Manager Phil Engelauf im Kontrollzentrum Houston des Lobes voll war. «Das Team», so schwärmte er, «hat einen fantastischen Job hingelegt.»

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